Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen



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09.03.2023 12:47

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie einen Zusammenhang zwischen der Wirkung der Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und Stoffwechselprodukten im Darm festgestellt. Die sogenannten Metaboliten sind Substanzen, die als Zwischenstufen oder Abbauprodukte von Stoffwechselvorgängen entstehen.

In präklinischen Modellen konnte die interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Nicola Gagliani, l. Medizinische Klinik und Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des UKE, die Konzentration dieser Metaboliten und damit den Effekt der Chemotherapie durch Veränderung der Ernährung beeinflussen. Zentral ist dabei die Gabe der Aminosäure Tryptophan als Ausgangsprodukt der Metaboliten. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Nature veröffentlicht.

„Zusammenfassend deuten die Daten darauf hin, dass die Ernährung in Kombination mit einer spezifischen Zusammensetzung der Darmbakterien einen wichtigen Einfluss auf den Effekt einer Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs haben kann“, sagt Prof. Dr. Samuel Huber, I. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE. „Diese Daten bilden die Grundlage für eine neue Forschungsausrichtung in der Behandlung von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Allerdings sind weitere Studien essenziell, bevor die Ergebnisse in die klinische Praxis übertragen werden könnten“, ergänzt Erstautor Dr. Joseph Tintelnot, II. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE. Eine Chemotherapie ist zentraler Bestandteil in der Behandlung von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsentumoren. Allerdings sprechen nicht alle dieser Tumoren gleichermaßen auf eine solche Behandlung an. Die Ursache hierfür ist bislang nicht vollständig geklärt. Die Erforschung individueller Vorhersageparameter für die Wirksamkeit einer Krebstherapie ist ein zentrales übergeordnetes Forschungsthema am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des UKE.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Nicola Gagliani
l. Medizinische Klinik und Poliklinik
Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
n.gagliani@uke.de


Originalpublikation:

Tintelnot et al. Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer. Nature. 2023. DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-023-05728-y


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW