Chirurg für einen Tag: Pharmaziemuseum gibt Einblicke in die moderne Medizin



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23.04.2019 13:07

Chirurg für einen Tag: Pharmaziemuseum gibt Einblicke in die moderne Medizin

Im virtuellen Raum echte Operationen zu planen, das ist heute für Chirurgen eine Realität. In der Sonderausstellung im Pharmaziemuseum der Universität Basel darf nun auch die Öffentlichkeit den modernen Raum der Medizin betreten: «Bewegte Einblicke. Medizin in der vierten Dimension» lädt ein, neueste Technologien und Entwicklungen kennenzulernen und in das Innere des menschlichen Körpers einzutauchen.

Anfang 2018 war das Universitätsspital Basel das erste Schweizer Spital, in dem Chirurgen in der virtuellen Realität echte Operationen vorbereiten konnten. Die Technologie dafür hatte das Team um Prof. Dr. Philippe Cattin entwickelt, Leiter des Department of Biomedical Engineering (DBE) von Universität und Universitätsspital Basel. Cattin ist auch die treibende Kraft hinter der Ausstellung, die vor dem historischen Hintergrund des Pharmaziemuseums die enorme Geschwindigkeit erfahrbar macht, mit der sich die Welt der Medizin derzeit verändert.

Anfassen und Ausprobieren

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Am DBE wird die Vermittlung von Forschung von jeher gross geschrieben. «Wir haben den grossen Vorteil, dass unsere Forschung nicht so abstrakt ist», so Cattin. «Also, ich kann meiner Mutter erklären, was wir machen, und ebendieser Gedanke war die Motivation für die Ausstellung: Unsere jahrelange Forschung verständlich darzustellen und auf diese Weise etwas zurückzugeben an die Menschen, die uns durch ihre Steuergelder unterstützen. Und natürlich wollen wir auch begeistern.»

Die Ausstellung ist interaktionell aufgebaut: In sieben Stationen können die
Besucherinnen und Besucher mittels modernster bildgebender Verfahren und Technologien in die Welt des menschlichen Körpers eintauchen, die Bewegung von Organen erleben und dabei wichtige Forschungsergebnisse des DBE kennenlernen: von der Ultraschalldusche über Virtual Reality zur Augmented Reality und dreidimensionalen Filmen – Anfassen und Ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht.

Begegnung mit Forschenden

Das Rahmenprogramm der Ausstellung bietet eine Plattform für weitere Begegnungen: An drei Workshops haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit den Forschenden durch die Ausstellung zu gehen und mit ihnen die einzelnen Stationen auszuprobieren. Drei Abendvorträge führen zudem in die Welten des lebenden Inneren des menschlichen Körpers sowie in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der medizinischen Bildgebung ein.

Die Sonderausstellung läuft vom 27. April bis 2. Juni 2019. Das Projekt wird finanziert durch das Agora-Programm des Schweizerischen Nationalfonds. Es wendet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 19 Jahren, ist aber auch für Jung und Alt interessant. Organisiert wird die Ausstellung vom Department of Biomedical Engineering in Zusammenarbeit mit dem Pharmaziemuseum der Universität Basel und dem Institut für experimentelle Design- und Medienkulturen der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Philippe C. Cattin, Universität Basel, Department of Biomedical Engineering, Tel. +41 61 207 54 00, E-Mail: philippe.cattin@unibas.ch

Reinhard Wendler, Kurator der Sonderausstellung, Universität Basel, Department of Biomedical Engineering, Tel. +41 78 766 70 99, E-Mail: insidemotion-dbe@unibas.ch

Corinne Eichenberger, Pharmaziemuseum Universität Basel, Tel. +41 61 207 4816, E-Mail: Corinne.Eichenberger@unibas.ch


Weitere Informationen:

https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Chirurg-fuer-einen-Tag–Pharm…


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


Quelle: IDW