Covid-19-Impfung verringert Sterblichkeit auch bei schwer kranken Corona-Patient*innen



Teilen: 

23.05.2023 10:05

Literature advertisement

Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Covid-19-Impfung verringert Sterblichkeit auch bei schwer kranken Corona-Patient*innen

Studie der Universität Wien zeigt positive Wirkung der Impfung auch bei sauerstoffpflichtigen Patient*innen

Frühere Studien haben gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate von geimpften Corona-Patient*innen, die hospitalisiert eine Sauerstoff-Therapie benötigen, jener von ungeimpften, sauerstoffpflichtigen Personen gleicht. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von David Gómez-Varela vom Department für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Wien hat diese Ergebnisse nun in einer umfangreichen, multikontinentalen Analyse widerlegt und seine erhobenen Daten aktuell in der hochrangigen Fachzeitschrift Journal of Medical Virology veröffentlicht: Die Zahl der Todesfälle der Hospitalisierten wäre um 22 Prozent geringer gewesen, wenn alle ungeimpften, sauerstoffpflichtigen Personen geimpft gewesen wären.

Weltweit haben Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften unter der Corona-Pandemie gelitten. Mittlerweile stehen Impfstoffe zur Verfügung, die die Einweisungen ins Krankenhaus in bis zu 90 Prozent der Fälle vermeiden und die Anzahl an Todesfällen verringern können. Dennoch erkranken auch 5 Prozent der Geimpften schwer und entwickeln ein lebensbedrohliches Krankheitsbild. Dieses umfasst systemische Entzündungen, Lungenschäden und Blutgerinnungsstörungen. Zu dieser sehr vulnerablen Patient*innengruppe gehören ältere Personen, Menschen mit (mehreren) Vorerkrankungen oder solche mit geschwächtem Immunsystem.

Impfen für sehr vulnerable Gruppen bringt nichts?

Ergebnisse früherer und weniger umfangreicher Studien zeigten, dass die Sterblichkeitsrate von geimpften und ungeimpften, hospitalisierten Corona-Patient*innen mit Sauerstofftherapie nahezu gleich war. Dies warf Zweifel auf, ob eine Impfung der genannten vulnerablen Risikogruppen überhaupt Sinn macht und schürte Argumente gegen die Impfung. Um diese Bedenken abzuklären, hat das Team um David Gómez-Varela im Zeitraum von Jänner 2020 bis Mai 2022 im Rahmen einer größeren und multinationalen Studie retrospektiv die Daten von über 20.000 Corona-Patient*innen mittels statistischer Analysen ausgewertet. Dabei wurden Personen aus 148 Krankenhäusern aus verschiedenen Ländern und Kontinenten inkludiert. Besonderes Augenmerk legten die Wissenschafter*innen auf die in früheren Studien bisher fehlende Berücksichtigung der speziellen klinischen Merkmale jeder Patient*innengruppe. So konnten die Forscher*innen kritisch beleuchten, ob die Impfung auch Betroffenen mit (mittel)schwerer Corona-Erkrankung nutzt.

Sehr vulnerable Gruppen profitieren von der Impfung

Und tatsächlich zeigte sich bei Betrachtung der um die höhere Belastung durch Komorbiditäten und Risikofaktoren bereinigten Daten ein komplett anderes Bild: “22% aller Todesfälle bei hospitalisierten und sauerstoffpflichtigen Personen wären vermeidbar gewesen, wenn alle diese Patient*innen geimpft gewesen wären”, meint Studienleiter David Gómez-Varela. Die große Zahl der untersuchten Patient*innen sowie deren ethnische und geografische Vielfalt unterstützen die Glaubwürdigkeit und Relevanz der Resultate. “Unsere Studie und deren Ergebnisse sind insofern sehr wichtig, als sie eine bessere Grundlage für aktualisierte Impfpläne für viele Millionen Menschen bilden können, die zu den am meisten gefährdeten Gruppen gehören”, so Gómez-Varela. “Um solch wichtige Entscheidungen im Bereich der Öffentlichen Gesundheit treffen zu können, ist ein wissenschaftlich-basiertes Verständnis des tatsächlichen Einflusses der Covid-19-Pandemie und des Impfschutzes auf die Sterblichkeit von allergrößter Bedeutung.”


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. David Gómez-Varela
Division of Pharmacology and Toxicology
Department of Pharmaceutical Sciences
Universität Wien
1090 Wien, Josef-Holaubek-Platz 2
T +43 1 4277 55361
david.gomez.varela@univie.ac.at
https://homepage.univie.ac.at/david.gomez.varela/


Originalpublikation:

Ivan A. Huespe, Augusto Ferraris, Antonio L. Blanco, Pascual Ruben Valdez, Maria Leticia Peroni, Luis Alejandro Cayetti, Matias A. Mirofsky, Bruno Boietti, Ricardo Gómez-Huelgas, José Manuel Casas-Rojo, Juan Miguel Antón-Santos, Jesús Millán Núñez-Cortés, Carlos Lumbreras, José Manuel Ramos-Rincón, Noelia García Barrio, Miguel Pedrera-Jiménez, María Dolores Martin-Escalante, Francisco Rivas Ruiz, María Ángeles Onieva-García, Carlos Reyes Toso, Marcelo R. Risk, Riku Klén, Javier A. Pollán, David Gómez- Varela: COVID-19 vaccines reduce mortality in hospitalized patients with oxygen requirements: Differences between vaccine subtypes. Multicontinental cohort Study. Journal of Medical Virology.


Weitere Informationen:

https://medienportal.univie.ac.at/media/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/a…


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW