Digitale Jahrestagung der DGPK 2021 – Preisverleihungen an Ärzte, Forscher und Wissenschaftler



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06.03.2021 20:16

Digitale Jahrestagung der DGPK 2021 – Preisverleihungen an Ärzte, Forscher und Wissenschaftler

Auf der 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und angeborene Herzfehler (DGPK) vom 26.bis 28.Februar 2021 wurden Preise und Forschungsförderungen für besondere Leistungen an Ärzte, Forscher und Wissenschaftler verliehen.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die Forschungsförderung in Höhe von 15.000 € wurde an Frau Dr. Svea Kleiner, Klinik für pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, vergeben zur Unterstützung ihrer Forschungsarbeit über „Intra-und postoperative Expressionsdynamik von Inflammationsmediatoren und deren Einfluss auf die SIRS-Inzidenz bei kinderkardiologischen Eingriffen an HLM“. Die Arbeit beschreibt die teilweise überschießende systemische Inflammationsreaktion, die bei Kindern durch den kardiopulmonalen Bypass bei Operationen am offenen Herzen entfacht werden kann und damit den postoperativen intensivmedizinischen Verlauf in Form von Organfunktionsstörungen komplizieren kann.

Der mit 5.000€ dotierte Wissenschaftspreis wurde an die Forschergruppe um Dr. Fabian von Scheidt, Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie Deutsches Herzzentrum München, verliehen. Die Untersuchungen, die in der Sektion Pädiatrische Kardiologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm durchgeführt wurden, tragen den
Titel “Left Ventricular Strain and Strain Rate during Submaximal Semisupine Bicycle Exercise Stress Echocardiography in Healthy Adolescents and Young Adults: Systematic Protocol and Reference Values”. Ziel der Forschung war es, die Stärken der Stress- und der Strain-Echokardiographie zu kombinieren. Dabei wurde ein standardisiertes Protokoll mit Referenzwerten für Strain und Strain Rate unter Belastung bei gesunden Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelt. Die Arbeit ist bereits in einem hochrangigen US-amerikanischen Journal publiziert.

Die Arbeit von Frau PD Dr. med. Nora Lang, Deutsches Herzzentrum München Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie mit dem Titel „Entwicklung von innovativen Materialien und Devices für neue Therapieansätze in der Kinderkardiologie“ wurde mit dem Habilitationspreis in Höhe von 5.000 Euro ausgezeichnet. In der Studie sind verschiedene biokompatible Materialien und Gewebekleber in Form von Patches zum Verschluss von angeborenen Herzwanddefekten entwickelt worden, die auch eine Vernetzung mit dem Myokard ermöglichen.

Zusammen mit der DGPK wurde von der Deutschen Herzstiftung e.V. ein aus dem Gerd-Killian-Fond mit 60.000 € dotiertes Projekt von Dr. rer. nat. Muhannad Alkassar, Kinderkardiologie Universitätsklinikum Erlangen, gefördert. Das Forschungsvorhaben trägt den Titel „Charakterisierung der Funktion singulärer humaner Kardiomyozyten aus dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt von Säuglingen mit Fallot-Tetralogie“. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Rolle von Ca++-Ionen in präparierten Kardiomyozyten und ihre Auswirkung auf die Kontraktilität der einzelnen Herzmuskelzelle. Damit sollen pathologische Vorgänge erfasst werden, um im Weiteren medikamentöse Einwirkungsmöglichkeiten erarbeiten zu können.

Der Young Investigator Award, dotiert mit 1.000 € und gefördert von W. L. Gore & Associates GmbH, ging an Dr. Marie Schafstedde, Institut für kardiovaskuläre Computer-assistierte Medizin, Deutsches Herzzentrum Berlin und Charité, für das Projekt „Machine learning based patient-specific prediction of pressure gradients for patients with coarctation of the aorta”. In der Arbeit wurden synthetische Patientenkohorten erstellt, die bestehende Datenlücken des klinischen Alltags füllen können. Damit wird ein auf künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus trainiert, der die Hämodynamik von Aortenisthmusstenosen zuverlässig berechnen kann.

Der Posterpeis 2021 (Bester wissenschaftlicher Kurzvortrag) in Höhe von
1.000 €, gestiftet von der GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG, wurde an Frau Anastasia Schleiger, Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie Deutsches Herzzentrum Berlin verliehen. Ihre Arbeit mit dem Titel „Evaluation of Fontan failure by classifying the severity of Fontan-associated liver disease – a single-centre cross-sectional study“ widmete sich der Charakterisierung der Leberfunktionsstörung, welche die häufigste Sekundärorganerkrankung bei Patienten mit einer Fontan-Zirkulation darstellt. Anhand von Laborparametern sowie Ergebnissen aus transienter Elastografie und Lebersonographie wurde ein Score zur Schweregradeinteilung dieser Lebererkrankung entwickelt.

Ansprechpartner:
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V.
Prof. Dr. Angelika Lindinger, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 06848/1616
mobil: 0172/6865191
angelika.lindinger@uks.eu

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborenen Herzfehler e.V. (DGPK) ist eine gemeinnützige medizinische Fachgesellschaft mit dem Ziel der Förderung von Wissenschaft, Diagnostik und Therapie sowie der Prävention von angeborenen und erworbenen Herz- und Kreislauferkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sie nimmt Belange der Lehre (Ausbildung, Fort- und Weiterbildung) sowie die Erstellung von Leitlinien wahr.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


Quelle: IDW