Lerneinheiten für eine bessere Ausbildung von Gesundheitsfachkräften



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31.03.2020 13:02

Lerneinheiten für eine bessere Ausbildung von Gesundheitsfachkräften

Viele Patientinnen und Patienten verstehen ihre Pflegekräfte, Ärzte oder Therapeuten nicht richtig oder scheinen sich nicht an ihre Empfehlungen zu halten. Wie können Pflegende insbesondere wenig gesundheitskompetente Patienten besser unterstützen? Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „IMPACCT“ haben Experten an der Jacobs University Bremen entsprechende Lerneinheiten für die Ausbildung künftiger Gesundheitsfachkräfte entwickelt. Ihre Empfehlungen sind in einem jetzt erschienenen Beitrag in der Pflege-Fachzeitschrift „PADUA“ nachzulesen.

Jeder zweite Patient in Deutschland hat Schwierigkeiten mit der Umsetzung von Empfehlungen, wie die eigene Gesundheit wiederherzustellen oder zu verbessern ist. Gerade dieser Personengruppe fällt es schwer, ihre Erkrankung und deren Einflussfaktoren zu verstehen und sich an die Behandlungsempfehlungen der Fachkräfte zu halten. Pflegekräfte nehmen eine Schlüsselstellung bei der Vermittlung des medizinisch Notwendigen und der Motivation von Patientinnen und Patienten ein. Ihnen fehlen allerdings oft selbst das nötige Wissen und Handwerkszeug, um diese Schwierigkeiten zu überwinden.

Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist die Sensibilisierung und bessere Ausbildung der Gesundheitsfachkräfte gerade bezüglich gelungener Kommunikation. Dies zu erreichen hat sich das europäische Forschungsprojekt „IMPACCT“ zum Ziel gesetzt. „Die aktuelle Akademisierung der Pflegeberufe ist eine Chance, zukünftigen Pflegenden Wissen und Werkzeuge im Umgang mit Patienten an die Hand zu geben, um so Gesundheitskompetenz in Deutschland langfristig zu entwickeln“, sagt Dr. Annalena Welp von der Jacobs University, die gemeinsam mit der Gesundheitspsychologin Prof. Dr. Sonia Lippke den Beitrag verfasst hat.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Insgesamt entwickelten die europäischen Projektpartner 18 Lerneinheiten, von denen derzeit bereits fünf übersetzt ins Deutsche vorliegen. Sie greifen Inhalte verschiedener Disziplinen wie Psychologie, Kommunikationswissenschaften, Pädagogik oder Public Health auf und fördern gezielt Kompetenzen wie emotionale Intelligenz, Reflexivität und analytische Fähigkeiten. Teil jeder Lerneinheit sind verschiedene, auch interaktive Elemente wie Vorträge, Workshops, Studien und Arbeitsblätter.

Interessierte Institutionen oder Personen können die Lerneinheiten per Email anfordern. Kontakt: A.Welp@jacobs-university.de

Über die Jacobs University Bremen:

In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
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Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Annalena Welp
Email: a.welp@jacobs-university.de

Prof. Dr. Sonia Lippke
Email: s.lippke@jacobs-university.de


Originalpublikation:

Link zur Studie:
https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/1861-6186/a000531


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


Quelle: IDW