NAKO Gesundheitsstudie befragt Teilnehmer*innen zu COVID-19



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04.05.2020 17:14

NAKO Gesundheitsstudie befragt Teilnehmer*innen zu COVID-19

Die Pandemie wird wahrscheinlich gravierende Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland haben. Welche genau das sind, will nun die NAKO Gesundheitsstudie erheben. Alle Proband*innen sind aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen.

„Die NAKO ist die einzige deutschlandweite Kohortenstudie, die aktuelle Daten zur Gesundheit in der Bevölkerung in Deutschland unmittelbar vor und zu Beginn der Pandemie gesammelt hat“, sagt Professorin Annette Peters, NAKO-Vorstandsvorsitzende und Direktorin des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. „Damit bietet die NAKO eine ideale Ausgangsbasis, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen.“

Fachleute erwarten, dass die Pandemie und der Shutdown gravierende Folgen für die Gesundheit haben werden. Die Forscher*innen der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO) starten deshalb nun die COVID-19-Befragung. Sie soll Erkenntnisse über Verbreitung, Verlauf, und Auswirkungen von COVID-19 in Deutschland liefern. Die Forschungsaktion begann in der letzten Aprilwoche; alle NAKO-Proband*innen sind zur Teilnahme aufgefordert.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Nicht nur der Infektionsstatus

Der Fragebogen setzt sich etwa zur Hälfte aus infektionsepidemiologischen Fragen zum Gesundheitszustand, zum Infektionsstatus, zu Verhaltensänderungen aufgrund der Pandemie und zu den Sozialkontakten während dieser Zeit zusammen. Weitere Fragen erfassen die psychosozialen Auswirkungen der Situation. Darunter sind mögliche Veränderungen des Erwerbsstatus, des Lebensstils und des Soziallebens sowie psychische Auswirkungen. Die Fragen sind so formuliert, dass die erhobenen Daten in direkten Bezug zu jenen Daten gesetzt werden können, die in der NAKO vor der COVID-19-Pandemie erhoben wurden.

Den COVID-19-Fragebogen haben NAKO-Expertengruppen mit breiter Expertise für Infektionskrankheiten und chronische Erkrankungen entwickelt. Er kann online oder in Papierform ausgefüllt werden und ist den NAKO-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern vorbehalten. Wer die Online-Variante nutzen möchte, bekommt per E-Mail die Zugangsdaten. Sollte sich die E-Mail-Adresse geändert haben oder wenn die Teilnehmer*innen bislang keine E-Mail angegeben haben, bitten die zuständigen Studienzentren um eine Mitteilung. Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen stellt die NAKO-Geschäftsstelle den Fragebogen zudem gerne für den Einsatz in anderen Studien zur Verfügung.

„Aufgrund der Pandemie musste auch unser Studienzentrum den Betrieb vorübergehend einstellen“, sagt Professor Tobias Pischon, der Leiter des am MDC angesiedelten NAKO-Studienzentrums Berlin-Nord und NAKO-Vorstandsmitglied. „Doch natürlich wollen wir wissen, wie es unseren Proband*innen geht. Unser Netzwerk und die Fragebögen, die wir in diesen Tagen versenden, bieten zudem die Chance, die langfristigen Folgen dieser Pandemie zu verfolgen.“

Weiterführende Informationen

Corona-Forschung am MDC
NAKO-Studienzentrum Berlin-Nord
Webseite der NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie ist ein von 27 Einrichtungen getragenes, interdisziplinäres Forschungsvorhaben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Helmholtz-Gemeinschaft, den Universitäten, der Leibniz-Gemeinschaft und anderen Forschungsinstituten in Deutschland haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Die Studie wird vom Verein NAKO e.V. deutschlandweit in 18 regionalen Studienzentren durchgeführt. Finanziert wird Sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Kontakte

Professor Tobias Pischon
Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Epidemiologie“
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
030-9406 4563
tobias.pischon@mdc-berlin.de

Glorianna Bisognin-Nechwatal
Pressesprecherin
NAKO Gesundheitsstudie
06221-426 2061
presse@nako.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW