Neue Erkenntnisse zu Medikamenten bei der Behandlung von Schuppenflechte



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21.12.2022 10:16

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Neue Erkenntnisse zu Medikamenten bei der Behandlung von Schuppenflechte

Forscher:innen der SRH Hochschule für Gesundheit, der Universität des Saarlandes und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erforschen den Einfluss von Acitretin auf den Fettstoffwechsel.

„Acitretin ist ein Wirkstoff zur Behandlung von schweren Verhornungsstörungen der Haut, wie z. B. Schuppenflechte. Die Wirkungsweise ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Im Gegensatz zu den meisten Wirkstoffen, die in der Therapie von Schuppenflechte eingesetzt werden, unterdrückt Acitretin aber nicht das körpereigene Abwehrsystem, sodass es auch bei immungeschwächten oder anfälligen Patient:innen verschrieben werden kann. Die Verwendung bei Kindern und Jugendlichen ist hingegen aufgrund fehlender klinischer Studien noch nicht zugelassen worden“, erklärt Prof. Dr. habil. Marcus Grimm, Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Rheinland in Leverkusen der SRH Hochschule für Gesundheit.

Eine Nebenwirkung der Therapie ist die erhöhte Konzentration von Blutfetten (Hyperlipidämie). Vor allem für die Entwicklung des menschlichen Gehirns bis zum jungen Erwachsenenalter kann eine Dysbalance der Lipide schädlich sein. In einer neuen Studie mit Kolleg:innen der Universität des Saarlandes und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben Prof. Dr. habil. Marcus Grimm und Prof. Dr. habil. Kristina Endres (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) nun den Einfluss von Acitretin auf die Lipidzusammensetzung des Gehirns bei jungen Mäusen untersucht. Zum Vergleich und zur Bewertung der systemischen Wirkung der Behandlung wurden die Leberlipide analog untersucht. Wie erwartet, stiegen die Triglyceride sowohl in der Leber, aber auch im Gehirn an; ebenfalls wurde ein tendenzieller Anstieg des Cholesterins beobachtet. Die Veränderung einzelner Lipid-Spezies und deren Rolle bei der Entwicklung und Reifung des Gehirns sollte bei der Verabreichung von Acitretin demnach berücksichtigt werden.

Prof. Dr. habil. Marcus Grimm von der SRH Hochschule für Gesundheit arbeitet bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen Forschungsprojekten mit der Universität des Saarlandes und der Universitätsmedizin Mainz zusammen, meist zum Thema Alzheimer und dem Gleichgewicht von Lipiden im Körper (Lipidhomöostase). Auch zum Einfluss des Mikrobioms bei neurodegenerativen Erkrankungen wurden bereits einige gemeinsame Projekte durchgeführt. „In der Wissenschaft ist es enorm wichtig, sich zu vernetzen und interdisziplinär sowie regional übergreifend zusammenzuarbeiten, um Kenntnisse und Fähigkeiten zu bündeln. Daher freue ich mich, dass wir regelmäßig mit anderen Universitäten in Forschungsprojekten kooperieren“, ergänzt Prof. Dr. habil. Marcus Grimm.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

https://www.srh-gesundheitshochschule.de/unsere-hochschule/hochschulteam/marcus-…


Originalpublikation:

https://www.mdpi.com/1422-0067/23/24/15535


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW