25.04.2022 15:56
Rostocker Lungenspezialisten führend bei Neubewertung anti-asthmatischer Therapie
Unter Federführung der Rostocker Pneumologen wird die Asthmatherapie neu bewertet.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
In Zusammenarbeit mit einer Reihe internationaler Experten haben die Rostocker Lungenspezialisten Prof. Marek Lommatzsch und Prof. J. Christian Virchow in einem der renommiertesten medizinischen Fachjournale, dem LANCET, eine Neubewertung der Asthmatherapie publiziert. Diese Veröffentlichung stellt einen Meilenstein in der internationalen Einordnung der modernen Asthmatherapie in eine vorwiegend symptomatische und eine zu bevorzugende präventive Asthmatherapie dar.
„Wir gehen davon aus, dass sich daraus auch direkte praktische Verbesserungen der alltäglichen Versorgung von Patienten mit Asthma im klinischen Alltag ergeben“, erklärt Prof. Lommatzsch auf Anfrage. Ziel der modernen Asthmabehandlung soll nicht mehr die Beschwerde-orientierte Bedarfstherapie, sondern eine moderne, vorbeugende Behandlung ohne den Einsatz nebenwirkungsreicher Medikamente sein, um den Patienten ein beschwerdefreies und angstfreies Leben zu ermöglichen. Damit wird der in Rostock seit Jahren erarbeitete Behandlungsansatz für schweres Asthma auch für die alltägliche Asthmatherapie international breit anerkannt.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. habil. Marek Lommatzsch
Universitätsmedizin Rostock
Leitender Oberarzt der Abteilung Pneumologie
Tel.: +49 381 494-7472
marek.lommatzsch@med.uni-rostock.de
https://pneumologie.med.uni-rostock.de/unser-team/mitarbeiter/oberaerzte/prof-dr…
Originalpublikation:
Link zur Veröffentlichung:
Marek Lommatzsch, Guy G Brusselle, G Walter Canonica, David J Jackson, Parameswaran Nair, Roland Buhl, Johann Christian Virchow (2022) Disease-modifying anti-asthmatic drugs, The Lancet, Volume 399, Issue 10335,
2022, Pages 1664-1668, ISSN 0140-6736, https://doi.org/10.1016/S0140-6736(22)00331-2. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0140673622003312
Weitere Informationen:
http://Ansprechpartnerin für die Presse:
http://Universitätsmedizin Rostock, Susanne Schimke, Tel.: +49 (0) 381 494 50 90, susanne.schimke@med.uni-rostock.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch