Studie untersucht Auswirkungen der Pandemie auf das Stillen



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23.02.2023 11:31

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Studie untersucht Auswirkungen der Pandemie auf das Stillen

Das Universitätsklinikum Bochum sowie das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales haben heute die Studie „Stillen in NRW“ (SINA) veröffentlicht (http://www.stillstudien.de/sina/). Die Untersuchung wurde vom Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW mit rund 121.000 Euro gefördert.

Die Studie untersucht unter anderem die Auswirkungen von Besuchseinschränkungen in der Corona-Pandemie auf die Stillgegebenheiten sowie Rahmenbedingungen für die Förderung des Stillens. In der Pandemie war der Aufenthalt auf der Entbindungsstation nach der Geburt oftmals verkürzt. In dieser sensitiven Phase des Stillbeginns kann sich eine frühe Entlassung mitunter negativ auf das Stillen auswirken, wenn nicht entsprechend angepasste Nachsorgeangebote für die Mütter bereitstehen.

Die SINA-Studie hat aktuelle und praxisnahe Daten zu Erfahrungen mit der Stillförderung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie bei Kliniken und Müttern erhoben. Die Ergebnisse bieten eine wissenschaftliche Grundlage für notwendige Überlegungen und Maßnahmen zur weiteren Stillförderung, insbesondere für den ambulanten Sektor und im Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung.“

Viele Mütter haben Probleme in den ersten zwei Wochen zu Hause

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Besuchseinschränkungen auf Entbindungsstationen von den Kliniken als positiv für die Mütter und auch für das Stationspersonal wahrgenommen wurden. Für den Stillerfolg von Müttern ist es außerdem wichtig, dass die Kliniken entsprechende Unterstützung bieten. Auch ein frühes Auf-sich-allein-gestellt-Sein der Mütter, zum Beispiel durch eine zu frühe Entlassung aus dem Krankenhaus, kann den nachhaltigen Stillerfolg gefährden. Rund die Hälfte der befragten Mütter berichteten über Stillprobleme in den ersten zwei Wochen zu Hause. „Der Stillbeginn ist eine Lern- und Kennenlernphase für Mutter und Kind, und die ersten Tage sind eine besondere Chance für die Stillförderung“, begründet Prof. Dr. Mathilde Kersting, Leiterin des FKE. „Daher ist eine nahtlose Nachsorge zur Stillförderung besonders wichtig. Sie könnte an die Geburtsklinik angebunden werden, da dort eine multi-professionelle Beratung verfügbar ist und es aus den ersten Tagen bereits eine Anbindung an diese Beratungsangebote gibt.“ Als erfolgreich wahrgenommen wurden zudem Online-Medien, die Kliniken pandemiebedingt häufig etwa in der vorgeburtlichen Stillinformation eingesetzt haben.

Hintergrund

Das Studienkonzept umfasst eine landesweite Klinikstudie und eine regionale Mütterstudie. In der Klinikstudie wurden bei 41 Geburtskliniken einmalige Telefon-Interviews mit der Klinikleitung und der Station geführt. In der Mütterstudie befragten die Forschenden 192 Wöchnerinnen aus vier Kliniken mit überwiegend sozioökonomisch niedrigem Einzugsgebiet. „Diese Kombination ermöglichte eine gemeinsame Betrachtung der Praxis des Stillens und pandemiebedingter Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven“, so Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor der Bochumer Universitätskinderklinik.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Mathilde Kersting
Forschungsdepartment Kinderernährung
Universitätskinderklinik
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 509 2615
E-Mail: mathilde.kersting@rub.de


Originalpublikation:

http://www.stillstudien.de/sina/ – online-Version des Ergebnisberichts


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW