Weiße Blutkörperchen geben Auskunft über Therapieerfolg



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18.07.2019 14:45

Weiße Blutkörperchen geben Auskunft über Therapieerfolg

FAU-Forscher arbeiten an Test für aggressiven Blasentumor-Typ

Wie lange überlebt ein Patient mit in die Muskeln eingedrungenen Blasenkrebs? Welche Therapie wirkt am besten? Fundierte Antwort auf diese Fragen könnte in Zukunft ein Test auf hohe oder niedrige Mengen weißer Blutkörperchen im Tumorgewebe solcher Tumoren geben. Das hat ein interdisziplinäres Forscherteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) herausgefunden und in der Fachzeitschrift „Cancer Immunology Research“ veröffentlicht*.

Muskel-invasive Blasenkarzinome (MIBC) machen etwa zwei Drittel der invasiven urothelialen Blasenkarzinome (UBC) aus und weisen eine hohe Morbidität und Mortalität auf. Männer sind mehr als dreimal so häufig von UBC betroffen wie Frauen.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die FAU-Forscher haben nun herausgefunden, dass der Therapieerfolg und das Überleben dieser Patienten durch die Bestimmung der weißen Blutkörperchen, die als stromale tumorinfiltrierenden Lymphozyten (sTIL) bezeichnet werden, vorhergesagt werden können. Diese Lymphozyten werden dabei als einfacher morphologischer Parameter und als Biomarker eingesetzt: Ihre Menge und räumliche Verteilung innerhalb des Tumor-Immun-Milieus erlauben Prognosen über die Stadien der Tumorentzündung und Tumorsubtypen und helfen bei der Personalisierung der Patiententherapie. In weiteren Studien wollen sie ihre Ergebnisse nun überprüfen und die Methode weiterentwickeln.

Ein interdisziplinäres Forscherteam der FAU am Pathologischen Institut unter Leitung von Prof. Dr. Arndt Hartmann und Dr. Markus Eckstein analysierte in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bernd Wullich von der urologischen Klinik und Prof. Dr. Reiner Strick von der Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen für die Studie die Daten von 542 Patienten mit dem aggressivsten Typ von Blasentumor, der in die Muskelschicht eindringt.

*http://cancerimmunolres.aacrjournals.org/content/7/6/923

Ansprechpartner für Medien:
Dr. Markus Eckstein
Tel.: 09131/85-22525
markus.eckstein@uk.erlangen.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Markus Eckstein
Tel.: 09131/85-22525
markus.eckstein@uk.erlangen.de


Originalpublikation:

http://cancerimmunolres.aacrjournals.org/content/7/6/923


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW