„Wir bieten Spitzenmedizin in allen neurologischen Bereichen“



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22.01.2020 11:51

„Wir bieten Spitzenmedizin in allen neurologischen Bereichen“

Seit 1. Oktober 2019 ist Stefan Kiechl Direktor der Univ.-Klinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Der international anerkannte Epidemiologe und Schlaganfall-Experte will das breite Spektrum der Innsbrucker Neurologie in der Spitzenmedizin stärken. Besondere Akzente will der 54-Jährige im gesellschaftlich hochrelevanten Bereich der Demenz setzen.

Innsbruck, am 22.01.2020: In der klinischen Versorgung neurologischer Krankheitsfälle ist die Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie das Zentrum für Westösterreich. Beispiele für komplexe Behandlungen sind die Parkinson- und Epilepsiechirurgie sowie die Kathederbehandlung des schweren Schlaganfalls. Pro Jahr werden rund 6.000 PatientInnen stationär und ca. 50.000 PatientInnen ambulant betreut. Die spitzenmedizinische Versorgung ist in sämtlichen neurologischen Fachgebieten gegeben, speziell auch in den Bereichen Schlafmedizin, neurologische Intensivmedizin und Neuroonkologie, die nur an wenigen Kliniken in Österreich realisiert sind. „In all diesen Kernbereichen bieten wir den höchsten Standard – ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich, das es zu erhalten gilt“, so der neue Klinikdirektor Stefan Kiechl, von dessen Kompetenz die Führungsebenen der Medizinischen Universität Innsbruck und des Krankenhausträgers tirol kliniken gleichermaßen überzeugt sind. „Wir haben mit Stefan Kiechl einen erfahrenen Kliniker und hochkompetitiven Wissenschafter gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass er mit seinem Team unseren international hoch angesehenen neurowissenschaftlichen Schwerpunkt sowie auch die renommierte Klinik nachhaltig weiterentwickeln wird“, so Rektor W. Wolfgang Fleischhacker. Auch Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck, unterstreicht: „Die Neurologie ist eine unserer Kliniken, die weit über Österreich und Europa hinaus einen exzellenten Ruf genießt und es sind zugegebener Maßen sehr große Fußstapfen, in die Stefan Kiechl jetzt tritt. Ich bin aber zutiefst überzeugt, dass er das nicht nur meistern, sondern diese Fußstapfen noch weiter vergrößern wird.“

Intensivierung der Schlaganfall-Nachsorge
Die Behandlung und Erforschung von Gefäßerkrankungen und des Schlaganfalls werden weiterhin im Fokus des neuen Klinikdirektors stehen. Rund 25.000 ÖsterreicherInnen erleiden pro Jahr einen Schlaganfall – Tendenz deutlich steigend. „Mit der älter werdenden Gesellschaft geht auch ein Anstieg der Schlaganfallhäufigkeit einher. Das Lebenszeitrisiko liegt derzeit bei 25 Prozent. Die Mortalitätsrate ist beim Schlaganfall dank verbesserter Akutversorgung in speziellen Schlaganfalleinheiten – die Stroke Unit in Innsbruck war übrigens eine der ersten in Österreich – weltweit erheblich gesunken und die Wahrscheinlichkeit einer Heilung hat deutlich zugenommen“, betont Stefan Kiechl, der für die erfolgreiche Implementierung des
wegweisenden Tiroler Schlaganfallpfades verantwortlich zeichnet und künftig vor allem auf die Intensivierung der Schlaganfall-Nachsorge setzt.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Verstärkung für die Erforschung und Behandlung der Demenz
Auch die Demenz ist vor allem eine Krankheit des Alters. In Österreich sind rund 100.000 vorwiegend ältere Menschen von einer dementiellen Erkrankung betroffen, in den nächsten 30 Jahren soll sich diese Zahl auch aufgrund der demographischen Entwicklung mehr als verdoppeln. Für den Großteil der Demenzen ist die Alzheimer-Krankheit verantwortlich, gefolgt von der vaskulären Demenz. Neurologische und internistische Erkrankungen sowie die chronische Einnahme von Medikamenten können ebenfalls zu Beeinträchtigungen des Gedächtnisses führen. „Der Fachbereich Demenz hat an unserer Klinik sowohl wissenschaftlich wie auch klinisch großes Potenzial, das noch relativ kleine Team wird personell aufgerüstet, um die Forschung – vor allem Behandlungsstudien – und die Versorgung forcieren zu können“, nennt Kiechl eines seiner Vorhaben an der Klinik, die bereits eng mit der Initiative der tirol kliniken „Demenz braucht Kompetenz“ zusammenarbeitet.

Exzellente Wissenschaft für die spitzenmedizinische Versorgung
Von den international beachteten Forschungsleistungen und -erkenntnissen der Innsbrucker Neurologie profitieren Patientinnen und Patienten. „Die Bereiche Schlaganfall und Bewegungsstörungen, speziell Parkinson, machen nahezu zwei Drittel unserer Forschungsleistung aus, dazu kommt, dass wir im November als Nationales Zentrum für Seltene Bewegungsstörungen anerkannt wurden. Auf diesem Gebiet wollen wir bei der Entwicklung von neuen Therapieformen von Anfang an mitwirken und frühe Studien, also Phase I und II, durchführen, zum Beispiel bei der Chorea Huntington“, berichtet Kiechl. Doch auch auf anderen Gebieten gibt es herausragende Expertisen, etwa beim Autonomen Nervensystem, wo die Innsbrucker Neurologie mit einem umfassenden autonomen Funktionslabor und hoher Expertise in der Neurourologie nach dem bevorstehenden Ausscheiden Großbritanniens bald führend in der EU sein wird. Auch das Thema Kopfschmerz soll forciert werden, nachdem bereits eine Spezialsprechstunde für Kopf- und Gesichtsschmerz eingerichtet wurde.

Zur Person
Stefan Kiechl schloss sein Medizin-Studium in Innsbruck 1990 mit Auszeichnung (Dr. sub auspiciis praesidentis rei publicae) ab. Nach der Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und einer postgraduellen Weiterbildung in Epidemiologie und Biostatistik habilitierte sich Kiechl im Jahr 2000. Gemeinsam mit Johann Willeit leitete er die Schlaganfalleinheit und Neurovaskuläre Arbeitsgruppe an der Medizinischen Universität Innsbruck. Die Etablierung des wegweisenden Tiroler Schlaganfallpfades, dessen Impact auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung auch im Fachjournal The Lancet Neurology hervorgehoben wurde, war neben der Fülle seiner wissenschaftlichen Beiträge zur Entstehung, Prävention und Behandlung von Gefäßerkrankungen ausschlaggebend für die Zuerkennung renommierter Auszeichnungen wie den Tiroler Wissenschaftspreis, den ESO Research Excellence Award oder die zweimalige Nominierung für den Wittgenstein Preis und schließlich auch die Nennung auf der renommierten Liste der Highly Cited Researchers 2018. Unter seinen mehr als 350 Publikationen in zahlreichen internationalen Top-Journalen finden sich wissenschaftliche Meilensteine, wie etwa die Arbeit zur lebensverlängernden Wirkung von spermidinreicher Ernährung, jene zur Bedeutung der angeborenen Immunität in der Arteriosklerose oder die Publikation zur maßgeblichen Rolle des Proteins RANKL bei der Entstehung der Stoffwechselerkrankung Diabetes Mellitus Typ 2. Die Realisierung des COMET-Zentrums VASCage ist ein weiterer Höhepunkt. Stefan Kiechl ist noch bis April Präsident der Österreichischen Schlaganfallgesellschaft, außerdem Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, der Europäischen und der Welt-Schlaganfallgesellschaft und Editorialist zahlreicher renommierter Wissenschaftsjournale. Stefan Kiechl ist verheiratet und Vater zweier Töchter.


Weitere Informationen:

https://www.i-med.ac.at/pr/presse/2020/04.html [Pressebilder zum Download]


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch


Quelle: IDW