Die Rennbahnkatastrophe von Berlin, auch „Schwarzer Sonntag“ genannt, war ein Unfall auf der Berliner Radrennbahn im Sportpark „Botanischer Garten“ an der Potsdamer Straße am 18. Juli 1909. Bei einem Steherrennen, das von rund 6200 Zuschauern verfolgt wurde, war das Motorrad eines Schrittmachers in die Zuschauertribüne gerast. Bei der Explosion des Benzintanks und dem folgenden Brand kamen neun Zuschauer ums Leben, mehr als 40 Menschen wurden verletzt. In Zeitungsartikeln übten Experten heftige Kritik an den mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen der Rennbahn; das abschließende Ergebnis der behördlichen Untersuchung der Unglücksursache ist jedoch nicht bekannt. Noch in der Woche des Unglücks wurden Radrennen mit Motorschrittmachern vom preußischen Innenministerium verboten, vier Wochen später wurden sie jedoch mit neuen Bestimmungen wieder erlaubt. Für die Betreiber der Bahn hatte das Unglück weder finanzielle noch rechtliche Folgen, da Gutachter vor Gericht zu dem Schluss kamen, dass der Unfall nicht vorhersehbar gewesen sei. – Zum Artikel …