Die Guillaume-Affäre ist der politisch bedeutsamste Spionagefall der deutsch-deutschen Geschichte. Am 29. Mai 1973 sprach der Präsident des Verfassungsschutzes Nollau gegenüber dem damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher erstmals den Spionageverdacht gegen Günter Guillaume, einen der engsten Mitarbeiter des Bundeskanzlers Willy Brandt, an. Genscher unterrichtete daraufhin den Kanzler. Nach intensiven Ermittlungen wurde Günter Guillaume am 24. April 1974 als DDR-Agent des Ministeriums für Staatssicherheit enttarnt und wegen Spionage festgenommen, ebenso seine mit ihm nachrichtendienstlich zusammenarbeitende Ehefrau Christel. Brandt übernahm die politische Verantwortung und trat am 7. Mai 1974 von seinem Amt als Bundeskanzler zurück. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Guillaume-Affäre nicht der alleinige Grund für den Rücktritt war, zumal die von Guillaume in die DDR übermittelten Informationen offenbar nicht allzu sicherheitsrelevant waren. – Zum Artikel …