Jürgen Habermas (* 18. Juni 1929 in Düsseldorf) ist der weltweit meistbeachtete lebende deutsche Philosoph und Soziologe. Er wurde insbesondere durch seine Arbeiten zur Sozialphilosophie mit diskurs-, handlungs- und rationalitätstheoretischen Beiträgen bekannt, mit denen er die Kritische Theorie auf einer neuen Basis weiterführte. Habermas beeinflusste dabei maßgeblich die deutschen Sozialwissenschaften sowie die Moral- und Sozialphilosophie. Wesentliche Beiträge stellen vor allem seine Theorie des kommunikativen Handelns und seine Diskurstheorie der Moral und des Rechts dar. Als übergeordnetes Motiv seines vielfältigen Werks gilt ihm „die Versöhnung der mit sich selber zerfallenden Moderne“. Seine wichtigsten Arbeiten wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Mit einer großen Vielfalt philosophischer und sozialwissenschaftlicher Aktivitäten ist Habermas auch als produktiver und engagierter „öffentlicher Intellektueller“ hervorgetreten. Er war an den großen theoretischen Debatten der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten beteiligt und bezog auch in gesellschaftspolitischen Kontroversen wie dem Historikerstreit, der deutschen Wiedervereinigung, der Europäischen Verfassung und dem Irak-Krieg dezidiert Stellung. – Zum Artikel …