RWI: Abstand zwischen Benzin- und Rohölpreisen hat sich während Corona-Krise vergrößert

RWI: Abstand zwischen Benzin- und Rohölpreisen hat sich während Corona-Krise vergrößert


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21.04.2020 14:39

RWI: Abstand zwischen Benzin- und Rohölpreisen hat sich während Corona-Krise vergrößert

Die Preise für Rohöl haben nicht zuletzt in Folge der Corona-Pandemie die tiefsten Werte seit Jahrzehnten erreicht. Die Preise für Kraftstoffe sind seither jedoch nicht im selben Maße gefallen, insbesondere die Dieselpreise. Das ergibt die Auswertung der Kraftstoff- und Roh-ölpreisdaten des Jahres 2020 im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels. In der Regel folgen die Kraftstoffpreise den Preisen für Rohöl mit einer gewissen Verzögerung. Diese Verzöge-rung dauert bei Diesel ohne erkennbaren Grund immer noch an.

Die wichtigsten Ergebnisse:

• Die globalen Ölmärkte haben einen doppelten Schock erlebt: Nach den Anfang März gescheiterten Verhandlungen zwischen den Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge, die das vorrübergehende Zusammenbrechen der OPEC+-Übereinkunft der OPEC mit Russland über Produktionseinschränkungen bedeuteten, gab es den stärksten Einbruch der Ölpreise seit fast 30 Jahren (s. Abbildung 1). Verstärkt wurde dieser Einbruch durch den negativen Nachfrageschock infolge der Corona-Krise. Trotz einer mittlerweile erfolgten Einigung der OPEC mit Russland über massive Förderkürzungen haben sich die Ölpreise kaum erholt und liegen nur wenig über den kürzlich erreichten Tiefstständen, die Lücke zwischen den Diesel- und Rohölpreisen hat jedoch noch immer nicht das frühere Niveau erreicht.

• Tatsächlich haben sich die Diesel- und Rohölpreise seit Anfang März auseinanderentwickelt. Betrug die Lücke Anfang März noch rund 80 Cent pro Liter, hat sie sich bis zum 13. April auf knapp 1 Euro pro Liter vergrößert (s. Abbildung 2). Das ist das Ergebnis der Auswertung der jüngsten Kraftstoffpreis- und Rohölpreisdaten für das Jahr 2020 im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels. Ein Grund für diese verzögerte Preisanpassung ist nicht erkennbar.

• Die Auswertung im Rahmen des RWI-Benzinpreisspiegels hat auch ergeben, dass die Differenz zwischen den E10-Benzinpreisen und den Rohölpreisen pro Liter ebenfalls seit Anfang März gestiegen ist, sich nun aber wieder nahezu normalisiert hat (Abbildung 3). Mit rund vier Wochen erscheint die Verzögerung bei der Preisanpassung zwischen Benzin- und Rohölpreisen allerdings auch hier recht lang.

Zur voraussichtlichen Entwicklung der Rohöl- und Kraftstoffpreise sagt der Leiter des Kompetenzbereichs „Umwelt und Ressourcen“ am RWI, Manuel Frondel: „Mit deutlich steigenden Ölpreisen und infolgedessen anziehenden Kraftstoffpreisen ist wohl erst wieder zu rechnen, wenn es Anzeichen für eine Überwindung der Corona-Pandemie gibt.“

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Ihre Ansprechpartner/in dazu:
Prof. Dr. Colin Vance, Tel. (0201) 81 49-237
Sabine Weiler (Kommunikation), Tel. (0201) 81 49-213

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Weitere Informationen zum RWI-Benzinpreisspiegel sind unter http://www.rwi-essen.de/benzinpreisspiegel zu finden, ebenfalls die drei im Text angesprochenen Abbildungen. Über die Ergebnisse berichtet heute die „FAZ“ unter der Überschrift „Verbraucher spüren Ölpreis-Sturz verzögert“.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Colin Vance, Tel. (0201) 81 49-237


Weitere Informationen:

http://www.rwi-essen.de/benzinpreisspiegel


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Energie, Gesellschaft, Politik, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW