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16.12.2025 08:22
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Abschluss des deutsch-österreichischen Projekts WORK FORce HEALTH & TOURISM über Arbeit rund um Thermen und Gesundheit
Im Bereich des Gesundheitstourismus herrscht Fachkräftemangel. Der European Campus Rottal-Inn (ECRI) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) entwickelte in einem dreijährigen INTERREG-Projekt nachhaltige Strategien, um länderübergreifend Fachkräfte zu gewinnen. Mit im Boot saßen der Bezirk Niederbayern, die „FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH“ und die „Gasteiner Kur-, Reha- und Heilstollen Betriebsgesellschaft FlexCo“. Gemeinsam erzielte Erkenntnisse dokumentierte das abschließende Netzwerk-Treffen im Artrium in Bad Birnbach.
Fachkräfte gewinnen und binden
„Nachhaltige Strategien zur Fachkräfteentwicklung in Thermen- und Gesundheitsdestinationen in Bayern und Österreich.“ So lautet der ganze offizielle Titel des Projekts. Mit gebündelten Kräften erarbeiteten die Forschenden ihre Ergebnisse, unter anderem auf Basis mehrerer Befragungen mit insgesamt über 4000 Teilnehmenden. Unterm Strich machte Corinna Pippirs (ECRI) klar: „Die eigentliche Herausforderung besteht weniger in der Rekrutierung von Fachkräften, sondern in ihrer Bindung an Unternehmen.“ Der wissenschaftlichen Mitarbeiterin zufolge führen vor allem unzureichende Bezahlung, geringe Wertschätzung sowie schlechte Arbeitsbedingungen zu der von Experten so genannten Fachkräfteresignation.
Wertschätzung und Perspektiven
Um dieser problematischen Entwicklung entgegenzuwirken, empfiehlt das Projektteam, die Bedingungen zum Bleiben von Fachkräften zu verbessern. Konkret bedeute das für Arbeitgeber, die Wertschätzung ihrer Mitarbeitenden zu steigern, ein angemessenes Gehalt zu bieten sowie persönliche Aufstiegs- und Entwicklungsperspektiven sicherzustellen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich speziell bei den Azubis ab. So liegen den Untersuchungen zufolge den Talenten von morgen „gute Entwicklungsmöglichkeiten, Wertschätzung sowie Work-Life-Balance“ am Herzen. Der von Pippirs formulierte Tipp für Führungskräfte: „Echte Veränderung beginnt mit ehrlichem zuhören.“ Speziell für internationale Mitarbeitende empfiehlt die Forschergruppe ein Buddy-Programm, also das gezielte Einsetzen von Willkommensbotschaftern.
Sebastian Markov (ECRI) informierte über den Pilotversuch zusammen mit der Agentur für Arbeit bzw. der europäischen Plattform EURES, benötigte Physiotherapeuten aus dem EU-Ausland zu rekrutieren. Bei Mangelberufen bleibt dies dem wissenschaftlichen Mitarbeiter zufolge allerdings schwierig. Darüber hinaus helfen gezielt eingerichtete Studiengänge wie „Business Administration and Service Management“ an der THD, den Fachkräftemangel zu lindern.
EVTZ weist in Zukunft
Auch wenn das Projekt Ende 2025 offiziell seinen Abschluss findet: Alle vier Hauptakteure bleiben zusammen mit den Kooperationspartnern und dem gewonnenen Netzwerk bestrebt, gesetzte Impulse weiter wirken zu lassen. Gewährleistet werden kann dies etwa durch den bereits bestehenden Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). In diesem Rahmen kooperieren der European Campus und die Fachhochschule Oberösterreich über die Ländergrenze hinweg. Als stv. EVTZ-Direktor fungiert Dekan Prof. Dr. Christian Steckenbauer, auf ECRI-Seite der dritte im Bunde beim INTERREG-Projekt. Die auslaufende Initiative bezeichnete er als „wegweisend dafür, die Fachkräfteentwicklung nachhaltig in Angriff zu nehmen“. Alle Partner zeigten sich zudem darin einig, wie es Pippirs formulierte: „Wir brauchen eine grenzübergreifende Allianz für die Region, um passgenaue, lokale Lösungen zu finden.“
Kofinanziert wird das Projekt von der Europäischen Union im Rahmen des INTERREG VI-A-Programms Bayern-Österreich 2021-2027, eines von 73 grenzübergreifenden Förderprogrammen zur Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ). Es stellt den ausführenden Partnern für die Projektlaufzeit eine Förderung von bis zu 885.390 Euro zur Verfügung, was bis zu 75 Prozent der gesamten Kosten von rund 1,18 Mio Euro abdeckt. Noch mehr zum Projekt unter https://th-deg.de/work-force-health-tourism.
Bilder
Das INTERREG-Projekt WORK FORce HEALTH & TOURISM führten (v.l.) Prof. Dr. Christian Steckenbauer, Se …
Quelle: Herwig Slezak (THD/ECRI)
Copyright: THD/ECRI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch

