Mit der Münchner Räterepublik (auch Bayerische Räterepublik) sollte für den Freistaat Bayern im April 1919 eine sozialistische Republik nach rätedemokratischem Muster durchgesetzt werden. Der Freistaat war nach der Ermordung seines Ministerpräsidenten Kurt Eisner am 21. Februar 1919 in eine Krise geraten, konkurrierende Interessengruppen sprachen sich gegenseitig die Legitimation für eine neue Regierungsbildung ab. Der SPD-geführten Minderheitsregierung unter Johannes Hoffmann stand die am 7. April ausgerufene Räterepublik gegenüber. Hoffmann wurde für abgesetzt erklärt und wich mit seinem Kabinett nach Bamberg aus. Die Führung der Räterepublik war zunächst von pazifistischen und anarchistischen Intellektuellen geprägt, bereits nach einer Woche setzten sich KPD-Mitglieder durch. Paramilitärische Freikorpsverbände und reguläre Armee-Einheiten überwältigten bis zum 2. Mai 1919 die Räterepublik durch militärische Übermacht. Rund 2000 vermeintliche oder tatsächliche Anhänger der Räterepublik wurden in den nachfolgenden Wochen mit Haftstrafen sanktioniert, von Standgerichten zum Tode verurteilt oder unmittelbar ermordet. – Zum Artikel …