Auf der Suche nach neuen Krebstherapeutika



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02.08.2021 09:47

Auf der Suche nach neuen Krebstherapeutika

Das Interesse an neuen Therapeutika gegen die Metastasierung von Krebszellen ist ungebrochen

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Wie das Team um Prof. Burkhard Hinz vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie im Rahmen eines DFG-geförderten Projekts nun zeigen konnte, bewirkt das “small molecule” JZL184, ein Hemmer des Enzyms Monoacylglycerollipase, eine antimetastatische und antiinvasive Wirkung auf Lungenkrebszellen.

Das Enzym ist für den Abbau von Monoacylglyceriden verantwortlich und katalysiert auf diese Weise auch die Spaltung des Endocannabinoids 2-Arachidonoylglycerol. Entsprechend Untersuchungen, die unter anderem durch den Medizindoktoranden Jan-Lukas Prüser, den Biologen PD Dr. Robert Ramer und den Medizinischen Biotechnologen Felix Wittig durchgeführt wurden, ist eine Blockade des Endocannabinoid-Abbaus für die in vitro und in vivo am Tiermodell gezeigten Antikrebs-Effekte von JZL184 verantwortlich. “Die Modulation der körpereigenen Endocannabinoid-Konzentration ist neben der exogenen Gabe von Cannabinoiden ein vielversprechender pharmakotherapeutischer Ansatz, der derzeit präklinisch Perspektiven auf neue Krebstherapeutika eröffnet”, so Prof. Burkhard Hinz, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden in der Mai-Ausgabe des renommierten US-Journals Molecular Cancer Therapeutics veröffentlicht (Prüser JL, Ramer R, Wittig F, Ivanov I, Merkord J, Hinz B. The Monoacylglycerol Lipase Inhibitor JZL184 Inhibits Lung Cancer Cell Invasion and Metastasis via the CB1 Cannabinoid Receptor. Mol Cancer Ther. 2021 May;20(5):787-802.).


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Burkhard Hinz
Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie Universitätsmedizin Rostock Tel. 0381-494 5770
E-Mail: burkhard.hinz@med.uni-rostock.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


Quelle: IDW