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14.01.2025 08:57
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Augenkrebs: Innovatives Zell-Modell für Retinoblastom-Forschung
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universtitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkultur-Modell entwickelt, mit dem das Zusammenspiel zwischen Tumorzellen und dem Tumorumfeld bei Retinoblastomen besser untersucht werden kann. Das Retinoblastom ist eine seltene Augenkrebserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Mit dem neuen Modell möchten die Forscher:innen neue augenerhaltende Therapien voranbringen und die Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Retinoblastom nachhaltig verbessern. Das neue Zell-Modell wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Cell Death & Disease vorgestellt.
Das Retinoblastom entsteht in unreifen Netzhautzellen und wurde lange Zeit durch die vollständige Entfernung des Auges behandelt. In den letzten Jahren haben sich jedoch Therapien etabliert, die darauf abzielen, das betroffene Auge zu erhalten. „Dafür ist ein detailliertes Verständnis der Tumorbiologie und Untersuchungen zum Einfluss des Tumorumfelds entscheidend“, erklärt Prof. Dr. Maike Busch, Wissenschaftlerin in der Abteilung Neuroanatomie am Institut für Anatomie II des Universitätsklinikums Essen.
Für das neue Untersuchungsmodell wurden Primärzellen aus Retinoblastom-Tumoren und deren umgebendem Gewebe isoliert, die sich nun dauerhaft im Labor vermehren lassen. Dann erfolgten genetische Vergleiche zwischen den verschiedenen Zelltypen und schließlich der Aufbau eines dreidimensionalen Modells. „Dieses 3D-Modell ermöglicht es uns, genauer zu untersuchen, wie Immunzellen, Gliazellen und krebsassoziierte Fibroblasten aus der Umgebung des Tumors das Wachstum und die Aggressivität der Tumorzellen beeinflussen“, so die Autor:innen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Maike Busch
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s41419-024-07285-2
In vitro model of retinoblastoma derived tumor and stromal cells for tumor microenvironment (TME) studies
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1731
Bilder
Prof. Dr. Maike Busch mit Doktorandin Emily Alefeld
privat
UDE/UK Essen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch