Bericht des Reanimationsregisters: Weitere Anstrengungen zur Steigerung der Ersthelfenden-Reanimationsquote nötig



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25.04.2024 12:39

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Bericht des Reanimationsregisters: Weitere Anstrengungen zur Steigerung der Ersthelfenden-Reanimationsquote nötig

Nürnberg/Düsseldorf – Deutschland kann bei der Ersthelfenden-Reanimationsquote nicht zu den skandinavischen Ländern aufschließen. Diese Bilanz lässt sich nach dem Jahrestreffen des Deutschen Reanimationsregisters ziehen, das unter der Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) steht. Im Rahmen des Jahrestreffens in Düsseldorf wurden die aktuellen Zahlen der außerklinischen Reanimation im Notarzt- und Rettungsdienst aus dem Jahr 2023 vorgestellt.

Die Quote der Ersthelfenden, also die Anzahl an bereits begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen vor Eintreffen des Rettungsdienstes, betrug im vergangenen Jahr 50 Prozent und lag damit vergleichbar zu 2022. „Leider konnte trotz zahlreicher unterschiedlicher Aktivitäten keine weitere Steigerung beobachtet werden“, bedauert Prof. Dr. Matthias Fischer, Mitglied des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters.

Mit über 480.000 Datensätzen und allein 40.000 neuen Fällen aus dem Jahr 2023 ist das Deutsche Reanimationsregister die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum. Die von den teilnehmenden Notarzt- und Rettungsdienststandorten eingepflegten Daten für das Jahr 2023, sowie die einer Referenzgruppe von 46 Notarzt- und Rettungsdiensten, bilden die Grundlage des jährlichen Berichts. Die Referenzgruppe setzt sich aus Standorten zusammen, deren Daten eine besonders hohe Qualität aufweisen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik mit 84,6 Millionen Einwohnenden ergibt sich daraus die aktuelle Ersthelfenden-Reanimationsquote von 50 Prozent.

Schulungen, Aufklärung, Telefon-Reanimation

„Im europäischen Vergleich hinken wir damit weiterhin deutlich hinter den skandinavischen Ländern her, die eine Quote von über 70 Prozent erreichen. Das zeigt, dass wir unsere Anstrengungen weiter intensivieren müssen“, bilanziert Prof. Dr. Fischer.

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), die Trägerin des Reanimationsregisters ist, setzt sich mit Aktivitäten wie der Woche der Wiederbelebung, die jährlich im September stattfindet, oder den Bad Boller Reanimations- und Notfallgesprächen seit Jahren aktiv für eine Verbesserung der Reanimationsversorgung ein. Neben Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen ist die Steigerung der Telefon-Reanimationen, bei denen Rettungsleitstellen den Anrufer bei der Durchführung der Herz-Druck-Massage unterstützen, ein wichtiger Schritt, um die Quote zu steigern.

Da der Herz-Kreislauf-Stillstand zu den zeitkritischsten und komplexesten Krankheitsbildern in der Notfallmedizin zählt, sollten diese Ergebnisse ein Ansporn sein, das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst weiter voranzutreiben, so Prof. Dr. Matthias Fischer, der auch Mitglied im Wissenschaftlichen Arbeitskreis Notfallmedizin der DGAI ist.

Die DGAI ruft alle Beteiligten dazu auf, Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu intensivieren und die Telefon-Reanimationen weiter auszubauen, um die Überlebenschancen bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erhöhen. Seit Jahren fordern die Expertinnen und Experten in diesem Zusammenhang auch das regelmäßige Training aller Altersgruppen in Reanimationsmaßnahmen. „Die Bemühungen, alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zu befähigen, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand helfen zu können, müssen ausgebaut und, wo möglich, gesetzlich verankert werden“, erklärt Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters und Sprecher der DGAI-Sektion Notfallmedizin. Die Wiederbelebungs-Ausbildung von Schülerinnen und Schülern müsse fester Bestandteil der Lehrpläne werden. Zusätzlich müssten Schulungsangebote aber auch allen anderen Altersgruppen zur Verfügung gestellt werden, „denn jeder kann ein Leben retten“, so Gräsner.

Kontaktdaten:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg

presse@dgai-ev.de
0911 93378-33
www.dgai.de


Weitere Informationen:

http://www.dgai.de
https://www.reanimationsregister.de/


Bilder

Die Quote der Ersthelfenden, also die Anzahl an bereits begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen vor Eintreffen des Rettungsdienstes, betrug im vergangenen Jahr 50 Prozent und lag damit vergleichbar zu 2022.

Die Quote der Ersthelfenden, also die Anzahl an bereits begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen vor Eint
Dr. Christian Hermanns/DGAI
DGAI e.V.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW