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18.09.2024 08:04
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Datenraum zum Austausch von Bildern zur Klassifizierung von offenen Wunden
Auf der MEDICA vom 11. – 14. November 2024 präsentiert Fraunhofer FIT eine Anwendung, die den Austausch gelabelter Daten zum Training von neuronalen Netzwerken bei offenen Wunden erlaubt. Für Kliniken ist es schwierig, gute und ausreichend große Datensätze zum Training solcher Netzwerke zu erhalten, da die Kartierung von Datensätzen aufwendig ist und deren Austausch über Kliniken dem Datenschutz unterliegt. Die entwickelte Lösung zeigt, wie Daten sicher und souverän ausgetauscht werden können und somit die Performance eines neuronalen Netzwerks zur Klassifizierung von offenen Wunden gesteigert werden kann.
Das Fraunhofer FIT entwickelt Datenräume mit integrierten verteilten Toolboxen, um damit KI-Anwendungen zu verbessern. In den letzten Jahren haben sich KI-Anwendungen in der Medizin durchgesetzt. Deren Qualität ist jedoch maßgeblich abhängig von der Menge der Daten, mit denen sie trainiert werden. Durch den besonderen Datenschutz in Deutschland ist es jedoch schwierig, Daten über Kliniken hinweg auszutauschen, um ausreichend große Datensätze zu erhalten.
Abhilfe können hier vernetzte Gesundheitsdatenplattformen (Medical Data Spaces) schaffen. Diese ermöglichen den sicheren und souveränen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Organisationen und fördern die Interoperabilität von Daten und Metadaten durch standardisierte Schnittstellen. Dabei wird eine klare Kontrolle über die Nutzungsrechte der geteilten Daten gewährleistet.
»Datenräume sind besonders für die Medizin interessant, da sie den datenschutzkonformen Austausch sensibler Patientendaten, etwa zwischen Kliniken und Forschungseinrichtungen, ermöglichen, was die Entwicklung präziserer Diagnosetools und individuellerer Therapien fördert. Diese Systeme erlauben die nahtlose Integration und den Austausch von Gesundheitsinformationen, verbessern die Effizienz und Qualität der medizinischen Versorgung und eröffnen eine umfassende Betrachtung von Gesundheitsdaten«, so Prof. Dr. Thomas Berlage, Leiter der Abteilung Digitale Gesundheit des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT und Koordinator des Fraunhofer Medical Data Space.
Als weiteres Beispiel zeigt Fraunhofer FIT einen Datenraum für Daten aus der Onkologie. Damit können sich mehrere Kliniken vernetzen und beispielsweise Daten zur Sterblichkeit bei Patienten unter verschiedenen Therapien austauschen. Dabei sammelt der Datenraum diese Daten von allen Kliniken und vereint sie zu einer Datenbasis. Basierend darauf können interaktive Analysen zur Sterblichkeit durchgeführt werden, ohne dass die Originaldaten herausgegeben werden müssen.
Die Abteilungen »Digitale Gesundheit« und »Data Science und Künstliche Intelligenz« des Fraunhofer FIT forschen seit Jahren im Bereich der integrierten Gesundheitsversorgung und zu Datenräumen. Basierend auf den Resultaten verschiedener nationaler und EU-weiter Forschungsprojekte wurde so ein breites Spektrum von Technologien und Methoden entwickelt und in einer Toolbox gebündelt. Diese ermöglicht eine beschleunigte Umsetzung neuer Dienste, die gezielt die unterschiedlichen Anforderungen von Ärzten, Pflegepersonal, Patienten und Angehörigen adressieren können. Ein zentraler Aspekt dabei ist – neben der Benutzerfreundlichkeit – die Interoperabilität der entwickelten Dienste. Berücksichtigt werden dabei aktuelle Standards nationaler und EU-weiter Gesundheitsdatenräume, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Medizinprodukte und klinische Prüfungen sowie der Datenschutz.
Besuchen Sie uns auf der MEDICA vom 11. – 14. November 2024 auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 3, Stand E74.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
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