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19.06.2025 13:01
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Der wichtigste Begleiter beim E-Scooter-Fahren ist der Helm
Helm tragen – auch ohne Pflicht. Dazu rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) E-Scooter-Fahrern. Anlass ist eine aktuell erschienene Studie1 der Klinik für Unfallchirurgie der Technischen Universität München, die anhand von Zahlen aus dem TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) bestätigt: Wird ein E-Scooter-Fahrer bei einem Unfall schwer verletzt, dann ist am häufigsten der Kopf betroffen. „Die schweren Schädel-Hirn-Traumata, die wir regelmäßig in unserer Klinik sehen und behandeln, spiegeln sich nun auch in der Statistik wider.
Daraus ergibt sich eindeutig: Wer mit dem E-Scooter unterwegs ist, sollte einen Helm tragen“, sagt Prof. Dr. Ulrich Stöckle, stellvertretender Präsident der DGOU sowie Präsident der DGU anlässlich des Aktionstages „Tag der Verkehrssicherheit“ am 21. Juni 2025.
„Ein Helm bleibt der wichtigste Schutz für den Kopf – aber auch andere einfache Maßnahmen erhöhen die Sicherheit: langsam fahren statt die 20 km/h auszureizen, nüchtern unterwegs sein wie beim Auto- oder Radfahren, und vor allem nachts gut sichtbar bleiben“, sagt PD Dr. Christopher Spering, DGOU-Sektionsleiter Prävention und Vorsitzender des Vorstandsausschusses Verkehrsmedizin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Denn die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Daten der Studie mit dem Titel „Schwere Verletzungen nach E-Scooter-Unfällen“ zeigen: Die meisten Unfälle passieren nachts und alkoholisiert. Betroffen sind vor allem Männer.
„Die niedrige Zugangshürde bei E-Scootern steht derzeit noch im Widerspruch zu den nötigen Schutzmaßnahmen. Mit der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h ist man sehr schnell unterwegs. Deswegen kommt es bei einem Sturz bei diesem Tempo zu schwerwiegenden Unfällen“, sagt Spering. Daher trete die DGOU weiterhin für Aufklärung und Schutzmaßnahmen ein.
Ist es zu einem schweren Unfall gekommen, empfiehlt die DGOU folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen, um schwere Schäden abzuwenden:
Erste Hilfe bei schweren Verletzungen – Schritt für Schritt handeln
In allen Fällen
• Notruf 112 wählen
• Betroffene beruhigen und betreuen, Unfallstelle sichern
• Nicht allein lassen, Sicherheit vermitteln
• Warten, bis der Rettungsdienst eintrifft
Bei Bewusstlosigkeit
• Atmung prüfen
• Stabile Seitenlage, wenn Atmung vorhanden
Verdacht auf Kopfverletzung
• Person nicht bewegen, insbesondere den Kopf stabil halten
• Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage, sofern möglich ohne den Kopf zu drehen
Starke Blutungen
• Blutung stoppen: mit einem sauberen Tuch direkten Druck auf die Wunde ausüben
• Wenn möglich, verletztes Körperteil hochlagern
Sichtbare Knochenbrüche
• Keine Bewegung der betroffenen Gliedmaßen
• Ruhig lagern und nach Möglichkeit stabilisieren
Unklare Reaktionen, Schwindel, Erbrechen
• Person beruhigen und nicht allein lassen
• Bei Verschlechterung: Lage erneut einschätzen und gegebenenfalls stabile Seitenlage
Referenzen:
1) Hartz F, Zehnder P, Resch T, Römmermann G, Schwarz M, Kirchhoff C, Biberthaler P, Lefering R, Zyskowski M: “Severe injuries in e-scooter accidents: An evaluation of data from the TraumaRegister DGU.” Dtsch Arztebl Int (2025) DOI: 10.3238/arztebl.m2025.0041
https://www.aerzteblatt.de/archiv/schwere-verletzungen-nach-e-scooter-unfaellen-…
Kontakt für Rückfragen:
Susanne Herda und Swetlana Meier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -16 oder -06
E-Mail: presse@dgou.de
www.dgou.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
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