Elternrolle beeinflusst mentale Gesundheit von Müttern



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09.09.2025 12:59

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Elternrolle beeinflusst mentale Gesundheit von Müttern

MHH-Forscherinnen untersuchen Einflussfaktoren auf die Psyche von Müttern. Stationäre Mutter-Kind-Maßnahmen wirken sich bei Erkrankungen positiv aus.

In Deutschland ist etwa jede dritte Frau von einer mentalen Störung betroffen. Darunter auch viele Mütter. Welche Ursachen haben die Beschwerden speziell bei dieser Personengruppe? Das untersuchten Wissenschaftlerinnen des Forschungsverbunds Familiengesundheit an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer Datenanalyse. Sie stellten die psychische Gesundheit von Müttern in Zusammenhang mit unterschiedlichen Aspekten des Lebens. Das Ergebnis: Die Elternrolle ist der größte Einflussfaktor auf die mentale Gesundheit der Mütter.

Angststörungen und Stimmungsveränderungen

„Mütter, die sich in ihrer Elternrolle weniger sicher fühlen, empfinden einen höheren mentalen Stresslevel“, erklärt Claudia Kirsch, wissenschaftliche Leiterin des Forschungsverbundes Familiengesundheit, deren Team die Datenanalyse zum Thema Müttergesundheit durchführte. Weiterhin fand das Team heraus, dass auch die Zufriedenheit mit dem Familienleben und der Partnerschaft sowie mit der Work-Life-Balance im Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit der Mütter steht. Je höher die Zufriedenheit in den genannten Bereichen ist, desto gesünder zeigt sich die Psyche – und umgekehrt. Das Spektrum möglicher mentaler Störungen bei Müttern ist breit. Besonders häufig treten Angststörungen und affektive Störungen auf, also anhaltende und ausgeprägte Veränderungen der Stimmung und des Antriebs. „Angststörungen machen etwa 21 Prozent und affektive Störungen gut 12 Prozent aus“, sagt Claudia Kirsch. Der aktuellen Datenanalyse liegt das deutschlandweite Beziehungs- und Familienpanel pairfam zugrunde, aus dem für diese Fragestellung rund 1.450 Mütter mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind herangezogen wurden.

Mutter-Kind-Maßnahmen helfen

Verschiedene frühere im Forschungsverbund Familiengesundheit durchgeführte Studien zeigen, dass sich die allgemeine Gesundheit von Müttern durch eine stationäre Mutter-Kind-Maßnahme kurz- und mittelfristig verbessert. „Vor allem Mütter mit einer eingeschränkten psychischen Funktionsfähigkeit berichten auch ein halbes Jahr nach der Maßnahme von einer Linderung ihrer Beschwerden und einer gesteigerten Lebensqualität“, erläutert Claudia Kirsch. „Deshalb sind die sogenannten Mutter-Kind-Maßnahmen ein wichtiger Baustein bei der Behandlung psychisch belasteter oder erkrankter Mütter.“ Der Bedarf einer Mutter-Kind-Maßnahme wird vom Hausarzt attestiert; die Maßnahme wird als Vorsorge- oder Rehabilitationsleistung bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragt.

Forschungsverbund begleitet Einrichtungen

Der Titel der Datenanalyse lautet „Exploring the connection between maternal mental health and partnership, parental role and satisfaction with various aspects of life using pairfaim data: a cross-sectional analysis”. Die Ergebnisse wurden im August 2025 im Fachmagazin BMC Women`s Health veröffentlicht. Der Forschungsverbund Familiengesundheit ist ein Zusammenschluss eines wissenschaftlichen Teams der Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Soziologie an der MHH und stationären Mutter-/Vater-Kind-Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Neben der wissenschaftlichen Arbeit begleitet der Forschungsverbund die Kliniken auch bei der Konzeptentwicklung und dem Qualitätsmanagement.

SERVICE

Weitere Informationen erhalten Sie bei Claudia Kirsch, Medizinische Soziologie, kirsch.claudia@mh-hannover.de.


Originalpublikation:

Die Originalpublikation finden Sie unter: https://bmcwomenshealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12905-025-03933-7


Bilder

Mutter-Kind-Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein bei der Behandlung psychisch belasteter Mütter.

Mutter-Kind-Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein bei der Behandlung psychisch belasteter Mütter.

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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW