Forschungsprojekt zu städtischen Stromnetzen veröffentlicht Leitfaden



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15.09.2021 11:03

Forschungsprojekt zu städtischen Stromnetzen veröffentlicht Leitfaden

Wie lassen sich städtische Verteilnetze fit für die Energiewende machen? Dieser Frage gingen Wissenschaftler des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Netzplanungsabteilung der Siemens AG und sechs deutschen Stromnetzbetreibern nach. Nun haben sie das Projekt „PuBStadt“ erfolgreich abgeschlossen und einen 300 Seiten umfassenden Leitfaden veröffentlicht, der städtischen Netzbetreibern zukünftig als Hilfestellung für Planungs- und Investitionsentscheidungen dienen soll. Auch einen Workshop zum Thema hat das Projektteam entwickelt, zu dem sich Interessierte ab sofort anmelden können.

Im Rahmen der Energiewende befindet sich das deutsche Energieversorgungssystem durch die Abschaltung konventioneller Kraftwerke, den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Sektorenkopplung in einem grundlegenden Wandel. Städte stehen dabei besonders vor der Herausforderung, den starken Anstieg der Elektromobilität mit allen dazugehörigen Anforderungen zu ermöglichen sowie einen wesentlich erhöhten Bedarf elektrisch erzeugter Wärme bedienen zu müssen. „Die deutlich steigende Anzahl neuer Elektrizitätsanwendungen stellt Städte vor ganz neue, vielfältige Herausforderungen, die es gilt, praktikabel und kosteneffizient zu meistern. Hier kann unser praxisnaher Leitfaden ganz wesentliche Hilfestellungen leisten“, erklärt Lehrstuhlinhaber Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek.

Wie das am besten gelingen kann, haben die Projektpartner mit Unterstützung von sechs städtischen Netzbetreibern erforscht. Die Ergebnisse sowie Handlungsempfehlungen stellen sie in einem 300-seitigen Leitfaden vor, der neben konventionellen Maßnahmen auch alternative Ausbauoptionen unter Einsatz innovativer Betriebsmittel wie regelbarer Ortsnetztransformatoren und Lastmanagementsystemen berücksichtigt. „Im Fokus steht für uns, geeignete Netzstrukturen und Maßnahmen aufzuzeigen, die den Anforderungen des transformierten Energiesystems entsprechen. Die erarbeiteten Planungs- und Betriebsgrundsätze unterstützen dabei die optimale Integration der Elektromobilität und weiterer innovativer, flexibler Lastanwendungen zur Gewährleistung einer nachhaltigen Netzinfrastruktur in urbanen Räumen“, erklärt Dr. Michael Schwan, Leiter der Netzplanungsabteilung der Siemens AG.

Der Leitfaden kann kostenlos auf der Webseite des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik heruntergeladen werden. Zudem bieten die Projektpartner einen Workshop für Netzbetreiber und Dienstleister an, in dem sie die neuen Planungs- und Betriebsgrundsätze für städtische Verteilnetze vorstellen, die einen kostenoptimalen Ausbau der Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetze erlauben. Bis zum Jahresende sind fünf Termine geplant, die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Eine Anmeldung ist ab sofort per Mail an Patrick Wintzek (patrick.wintzek@uni-wuppertal.de) möglich.

Das Projekt „PuBStadt – Neue Planungs- und Betriebsgrundsätze für städtische Verteilnetze zur Anpassung an die Anforderungen der Energiewende“ wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Neben der Bergischen Universität und der Siemens AG waren daran die Netzbetreiber Stromnetz Berlin GmbH, Stuttgart Netze GmbH, Rheinische NETZGesellschaft mbH (Köln), SachsenNetze GmbH (Dresden), enercity Netz GmbH (Hannover) und Erlanger Stadtwerke AG beteiligt.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek
Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik
Telefon 0202/439-1976
E-Mail zdrallek@uni-wuppertal.de


Weitere Informationen:

https://www.evt.uni-wuppertal.de/de/workshop-planungs-und-betriebsgrundsaetze-fu… (Alle Informationen zum Workshop)
http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/servlets/DocumentServlet?id=14940 (Download des Leitfadens)


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Energie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


Quelle: IDW