Hoffnung für Hirntumorpatienten durch neue Impfstoffe



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08.11.2024 10:10

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Hoffnung für Hirntumorpatienten durch neue Impfstoffe

Michael Platten Preisträger des “Breakthrough of the Year 2024” der Falling Walls Foundation in der Kategorie Life Sciences

Die Forschung von Professor Dr. med. Michael Platten hat ein großes Ziel: Er will die Heilung einer der tödlichsten Formen von Hirntumoren vorantreiben, der sogenannten Gliome. Mit seiner Forschung hat Platten gezeigt, dass das Immunsystem der Betroffenen mit Hilfe neuartiger Impfstoffe gegen diese Krebsform mobilisiert werden kann. Die körpereigene Abwehr ist dann in der Lage, sehr präzise gegen veränderte Proteine vorzugehen, die das Tumorwachstum antreiben. Für seine bahnbrechenden Erkenntnisse wird Michael Platten am 9. November 2024 in Berlin mit dem „Breakthrough oft the Year 2024“ der Falling Wall Foundation ausgezeichnet.

Platten ist Direktor der Neurologischen Klinik an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Seit Oktober ist Platten außerdem Präsident der European Association of Neuro-Oncology (EANO).

Seine Verankerung im klinischen Alltag ist ein wesentlicher Baustein für Plattens wissenschaftliche Erfolge: “Meine Inspiration stammt vor allem von den Patienten, die tagtäglich mit dieser verheerenden Krankheit kämpfen”, sagt Platten. Für ihn sei es von zentraler Bedeutung, dass Wissenschaftler Lösungen entwickeln, die echte, greifbare Verbesserungen im Leben der Menschen bringen, so der Krebsforscher weiter.

Breaking the Wall of Brain Tumor Vaccines

Dass seine Idee funktioniert, das Immunsystem mit Hilfe von Impfstoffen gegen Tumorzellen zu aktivieren, haben klinische Studien bereits bestätigt. In ihnen erwiesen sich die Impfstoffe als sicher und wirksam. Der Nachweis, dass sein Impfstoff eine gezielte Immunreaktion im Hirntumor eines Patienten auslösen kann, das sei für ihn ein bahnbrechender Moment gewesen, so Platten.

Tumortherapie mit höchster Präzision

Das Besondere an Plattens Erkenntnissen ist die Präzision, mit der das Immunsystem nach der Aktivierung durch die neuartigen Impfstoffe gegen Krebszellen vorgehen kann: Es erkennt winzige Unterschiede zwischen normalen Proteinen und solchen, in deren Bauplan krebsverursachende Mutationen stecken. Sein Team hat herausgefunden, dass besonders die so genannte IDH1-Mutation in vielen Gliomen eine Schlüsselrolle spielt. Diese Mutation tritt in fast 70 Prozent der niedriggradigen, also langsam wachsenden Gliome auf.
Die von Platten entwickelte Immuntherapie zielt genau auf diese IDH1-Mutation ab, um eine breite und effektive Immunantwort zu erzeugen, die alle Tumorzellen erfasst – selbst wenn sie sich genetisch voneinander unterscheiden. Krebszellen lassen sich so ganz spezifisch ausschalten.

Anwendung nicht nur gegen Hirntumore

Mit Hilfe moderner bioinformatischer und molekularbiologischer Werkzeuge hat sein Team spezifische zelluläre Immuntherapien entwickelt, die nicht nur gegen Hirntumore, sondern möglicherweise auch gegen andere Krebsarten eingesetzt werden sollen. Die Idee dahinter ist, dass die identifizierten Mutationen in allen Tumorzellen eines Patienten vorhanden sind, was entscheidend für die Wirksamkeit der Impfstoffe ist.

Platten will mit seiner Forschung auch die nächste Generation von Wissenschaftlern inspirieren. Sein Rat an junge Forscher lautet: „Seid mutig, stellt Fragen, arbeitet im Team und teilt euer Wissen. Und wenn nötig, scheut euch nicht davor, ganz neue Forschungsfelder zu betreten.“


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Michael Platten, FEAN
Direktor | Chairman
Neurologische Klinik | Department of Neurology
Universitätsmedizin Mannheim | University Hospital Mannheim
Universität Heidelberg | Heidelberg University
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim


Bilder

Prof. Dr. med. Michael Platten ist einer von 10 Gewinnern in der Kategorie Life Sciences und letztendlich Preisträger des Breakthrough of the Year 2024 in Life Sciences

Prof. Dr. med. Michael Platten ist einer von 10 Gewinnern in der Kategorie Life Sciences und letzten


Anhang

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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch


 

Quelle: IDW