Neue Leitlinien stellen fortschrittliche Strategien zur HIV-Behandlung und -Prävention vor



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13.12.2024 15:54

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Neue Leitlinien stellen fortschrittliche Strategien zur HIV-Behandlung und -Prävention vor

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2024 hat die International Antiviral Society-USA (IAS-USA) neue internationale Leitlinien für die Behandlung und Prävention von HIV veröffentlicht. Die aktualisierten Empfehlungen wurden von einem Gremium ehrenamtlich tätiger medizinischer Experten erarbeitet, darunter die DZIF-Wissenschaftlerin Prof. Clara Lehmann von der Uniklinik Köln. Sie basieren auf bedeutenden Fortschritten bei antiretroviralen Therapien und neuen Präventionsstrategien wie der Präexpositionsprophylaxe. Die Leitlinien für 2024 erkennen gleichzeitig an, dass noch viel zu tun ist, um einen gerechten Zugang zu lebensrettenden Maßnahmen zu gewährleisten.

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2024 hat die International Antiviral (ehemals AIDS) Society-USA (IAS-USA) neue internationale Leitlinien für die Behandlung und Prävention von HIV veröffentlicht. Die aktualisierten Empfehlungen wurden von einem Gremium ehrenamtlich tätiger medizinischer Expertinnen und Experten erarbeitet, darunter die Wissenschaftlerin Prof. Clara Lehmann von der Uniklinik Köln und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Sie basieren auf bedeutenden Fortschritten bei antiretroviralen Therapien und neuen Präventionsstrategien wie der Präexpositionsprophylaxe. Die Leitlinien für 2024 heben die bedeutenden Fortschritte im Kampf gegen HIV hervor und erkennen gleichzeitig an, dass noch viel zu tun ist, um einen gerechten Zugang zu lebensrettenden Maßnahmen zu gewährleisten.

Dank einer wirksamen antiretroviralen Therapie können viele Menschen mit HIV eine normale oder nahezu normale Lebenserwartung erreichen. Mit der Verfügbarkeit neuer Daten und neuer antiretroviraler Medikamente und Formulierungen müssen die Empfehlungen für die HIV-Behandlung, das klinische Management und die Prävention regelmäßig aktualisiert werden, damit die medizinischen Fachkräfte ihren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung bieten können.

Ein internationales Gremium führender Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der HIV-Forschung und der klinischen Versorgung hat die neuesten Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Literatur und aus Konferenzbeiträgen, die zwischen Juni 2022 und Oktober 2024 veröffentlicht wurden, sowie von den Herstellern antiretroviraler Medikamente bereitgestellte Daten ermittelt und geprüft. Ein Expertenkonsens auf der Grundlage der umfassenden Überprüfung führte zu aktualisierten Leitlinien für die Behandlung und Prävention von HIV-Infektionen und assoziierten sexuell übertragbaren Infektionen. Weitere Leitlinien betreffen die Behandlung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen, die mit HIV leben. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Empfehlungen für die HIV-Behandlung, -Prävention und -Krankenversorgung.

Individuell abgestimmte antiretrovirale Therapie

Das Panel empfiehlt, dass antiretrovirale Therapien auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sein sollten, insbesondere bei Personen, die bestimmte HIV-Medikamente nicht vertragen. Langwirksame injizierbare Therapien werden als wertvolle Option hervorgehoben, um Patient:innen bei der Einhaltung ihrer Behandlungspläne zu unterstützen.

HIV-Präventionsstrategien

Für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko empfehlen die Richtlinien die Anwendung einer Präexpositionsprophylaxe, die als tägliche orale Medikation oder als langwirksame injizierbare Option verfügbar ist. Darüber hinaus gilt Doxycyclin als wirksame Postexpositionsprophylaxe zur Vorbeugung sexuell übertragbarer Infektionen.

Umfassende Betreuung für Menschen mit HIV

Das Gremium betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes in der HIV-Betreuung. Dazu gehören die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Behandlung von Drogenmissbrauch und dessen Folgen sowie die Überwachung von Gewichtsveränderungen, die während einer antiretroviralen Therapie auftreten können.

Ungleichheiten beim Zugang zur Versorgung beseitigen

Angesichts anhaltender Ungleichheiten beim Zugang zu HIV-Versorgung und -Prävention empfehlen die Leitlinien gezielte Lösungen, um Lücken in unterversorgten Gemeinschaften zu schließen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Ausweitung des Zugangs zu Videotelemedizin und mobilen Gesundheitseinheiten; der Einsatz von Smartphone-Erinnerungen für die Einnahme von Medikamenten oder Injektionen; und die Unterstützung der Therapietreue durch traditionelle Methoden wie Pillendosen und regelmäßige Kontrollen per Telefon oder SMS.

„Obwohl im Kampf gegen HIV bemerkenswerte Fortschritte erzielt wurden, bleibt noch viel zu tun, um einen gerechten Zugang zu lebensrettenden Maßnahmen zu gewährleisten“, sagt Prof. Clara Lehmann, stellvertretende Koordinatorin des DZIF-Forschungsbereichs „HIV“. “Die aktualisierten Leitlinien bieten medizinischen Fachkräften weltweit einen umfassenden Rahmen, der uns helfen wird, die Versorgung zu verbessern und der Eindämmung der HIV-Epidemie näher zu kommen.“

Über IAS-USA

Die International Antiviral (ehemals AIDS) Society-USA (IAS-USA) widmet sich der Förderung der globalen Gesundheit durch die Unterstützung evidenzbasierter Ansätze zur Prävention und Behandlung von HIV und HIV-assoziierten Krankheiten. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.iasusa.org.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Clara Lehmann
Uniklinik Köln
clara.lehmann@uk-koeln.de


Originalpublikation:

Antiretroviral Drugs for Treatment and Prevention of HIV in Adults: 2024 Recommendations of the International Antiviral Society–USA Panel, 2024, Gandhi RT et al., doi:10.1001/jama.2024.24543, https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2827545


Weitere Informationen:

https://www.dzif.de/de/neue-leitlinien-stellen-fortschrittliche-strategien-zur-h… Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF)
https://www.iasusa.org Weitere Informationen zur International Antiviral Society-USA (IAS-USA)


Bilder

DZIF-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Clara Lehmann; im Hintergrund antiretrovirale Medikamente, die zur Behandlung von HIV eingesetzt werden.

DZIF-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Clara Lehmann; im Hintergrund antiretrovirale Medikamente, die zur

NIAID/MedizinFotoKöln/DZIF


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW