Verbindlichkeit statt Freiwilligkeit: DDG fordert Politik auf, Lebensmittelhersteller endlich mehr in die Pflicht zu



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21.04.2021 18:55

Verbindlichkeit statt Freiwilligkeit: DDG fordert Politik auf, Lebensmittelhersteller endlich mehr in die Pflicht zu

Zu den heute veröffentlichten Ergebnissen der zweiten Folgeerhebung des Produktmonitorings im Zuge der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG):

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Zu den heute veröffentlichten Ergebnissen der zweiten Folgeerhebung des Produktmonitorings im Zuge der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erklärt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG):

„Ein Stückchen Würfelzucker weniger in der Cola machen noch keine wirksame Strategie gegen Diabetes und Adipositas. Die heute von der Bundesministerin vorgestellten Ergebnisse des NRI-Produktmonitorings zeigen einmal mehr, dass wir uns nicht auf die freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelindustrie verlassen dürfen. Wir brauchen endlich verbindliche Regeln zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salzen in Fertignahrungsmitteln und keine Politik der kleinen Schritte – dies kann nur erreicht werden, wenn die Bundesministerin die Hersteller endlich mehr in die Pflicht nimmt. Mit wirklich ambitionierten, verbindlichen Reduktionszielen, einem gesetzlichen und bundeseinheitlichen Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, eine nach Nährwertprofil gestaffelte Mehrwertsteuer und verbindlichen Regeln für Hersteller können wir die dramatisch steigenden Zahlen von Menschen mit Diabetes aufhalten. Wir appellieren an Frau Klöckner, ihrem Ausspruch: „einfach gesund essen“ endlich auch Taten folgen zu lassen.“

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) setzt sich gemeinsam mit dem Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) seit über 10 Jahren dafür ein, dass bevölkerungsweite Maßnahmen, wie sie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, endlich auch in Deutschland etabliert werden. Dazu gehören:
– eine Steuerentlastung von gesunden Lebensmitteln und eine Steuererhöhung für Lebensmittel mit hohem Gehalt an Zucker, Fetten und Salz
– ein Verbot für Werbung ungesunder Lebensmittel und Getränke an Kinder
– eine verbindliche Kennzeichnung aller Lebensmittel mit dem im vergangenen Jahr eingeführten Nutri-Score
– verbindliche Standards für die Kita- und Schulernährung nach den Vorgaben der DGE


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW