Sarah Kane (* 3. Februar 1971 in Brentwood (Essex); † 20. Februar 1999 in London) war eine der radikalsten Vertreterinnen unter den modernen britischen Dramatikern und Regisseuren. Ihr durch ihr kurzes Leben begrenztes Gesamtwerk gehört zum Kontroversesten, das die skandalträchtige englische Theaterszene in den 1990er Jahren geprägt hat. Im Januar 1995 wurde ihr erstes Stück Zerbombt (Blasted) am Londoner Royal Court Theatre uraufgeführt. Seine Thematik – zwischenmenschliche Beziehungen in Zeiten des Krieges – und die brutale Darstellungsweise sorgte für Kontroversen. Dennoch wurde es in ganz Europa aufgeführt. Bis zu ihrem Tod 1999 verfasste Kane fünf Stücke: Nach Zerbombt Phaidras Liebe, Gesäubert, Gier und 4.48 Psychose. Alle Stücke beschäftigen sich mit dem Thema Liebe in Zeiten der Zerstörung, der gegenseitigen Manipulation und der Abhängigkeit. Trotz der schonungslosen unverhüllten Darstellung physischer und psychischer Brutalität oder Grausamkeit mit einer gleichzeitigen Tendenz zu einer gewaltsamen Bühnensprache unterscheidet sich das schmale Œuvre Sarah Kanes nicht zuletzt aufgrund seiner dramatischen und literarischen Breite von dem anderer Dramatiker oder Autoren ihrer Zeit. – Zum Artikel …