Augenspezialisten der EAH Jena verbessern Auge-Hand-Koordination von Jugend-Basketball-Bundesligaspielern



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13.12.2023 13:44

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Augenspezialisten der EAH Jena verbessern Auge-Hand-Koordination von Jugend-Basketball-Bundesligaspielern

Im Rahmen einer aktuellen Masterarbeit wurde an der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena ein sportartspezifisches Training zur Verbesserung der Auge-Hand-Koordination von Nachwuchsbasketballern entwickelt. Erstmals konnten positive Effekte einer speziellen Auge-Hand-Trainingsmethode in der Sportart Basketball belastbar nachgewiesen werden.

Hintergrund – Visuelle Wahrnehmung
Die Augen sind ohne Zweifel unser wichtigstes Sinnesorgan. So werden 80 % aller Sinneseindrücke über die Augen aufgenommen. Dabei entscheidet beispielsweise das Kontrastsehen darüber, wie gut die Orientierung in der Umwelt funktioniert. Auch die Tiefenwahrnehmung oder die Fähigkeit des Auges verschiedene Entfernungen zu fokussieren, sind wichtige Bestandteile des visuellen Systems. Die reine Messung der Sehleistung bzw. des Auflösungsvermögens der Augen kann nicht als alleiniges Kriterium für gutes Sehen dienen.

Sehen im Sport
Die Notwendigkeit guten Sehens im Sport ist vielen Menschen grundsätzlich bewusst, dennoch hat das Thema gerade im deutschsprachigen Raum noch keine große Bedeutung. Vielfältige Untersuchungen bei Profisportlerinnen und Profisportlern zeigen, dass der Anteil unerkannter oder nicht korrigierter Sehfehler überraschend hoch ist. Bei den Olympischen Spielen wurde festgestellt, dass bei über 40 % der Profis noch nie ein Sehtest durchgeführt wurde. In Deutschland ist dieser Anteil ähnlich hoch, so hat Jenvis Research bei verschiedenen Untersuchungen im Profisport bei einem Drittel der Athletinnen und Athleten Optimierungsbedarf festgestellt. Im Breitensport dürfte die Quote noch deutlich höher liegen. Neben der erhöhten Unfallgefahr bei Geschwindigkeitssportarten ist damit auch eine verminderte Leistungsfähigkeit verbunden. Ein entscheidender Erfolgsfaktor im Sport ist eine gute Auge-Hand-Koordination.

Augenscreening und Auge-Hand-Training
Im Rahmen der aktuellen Masterarbeit von Maximilian Haindl wurde an der EAH Jena ein sportartspezifisches Training entwickelt, das das Ziel verfolgte, die Auge-Hand-Koordination von Nachwuchsbasketballspielern zu verbessern. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Wolfgang Sickenberger (Professor für Optometrie und Physiologische Optik an der EAH Jena), der bereits mit zahlreichen namhaften Sportverbänden zusammengearbeitet hat, um Sportlerinnen und Sportler visuell bestmöglich zu versorgen.
Dank einer Kooperation mit Science City Jena e.V. konnte das Jugend-Basketball-Bundesligateam an die EAH Jena eingeladen werden. Im ersten Schritt wurde die Sehleistung der jungen Sportler untersucht.
Anschließend wurde das Team in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Trainingsgruppe trainierte über einen Zeitraum von fünf Wochen mit einem speziell entwickelten Basketballprogramm an einem Reaktionstrainer (TWALL), während die andere Hälfte des Teams keine spezifischen Maßnahmen zur Steigerung der Auge-Hand-Koordination durchführte. Nach dem Trainingszeitraum konnte ein positiver Effekt festgestellt werden. Die Spieler der Trainingsgruppe schnitten statistisch und klinisch signifikant besser ab als die Spieler die Kontrollgruppe. Die Bewegungen der Spieler sind nach dem Sehzirkel und dem neu entwickelten Auge-Hand-Training schneller und präziser in der Bewegungsausführung. Diese Ergebnisse sind sehr vielversprechend, da sie erstmals belastbare positive Auswirkungen von speziellen Auge-Hand-Trainings im Basketballsport zeigen. Gerade für Nachwuchsathletinnen und Nachwuchsathleten ist die Messung und Optimierung visueller Leistungsparameter ein Schlüssel zum Erfolg, um das volle sportliche Potenzial auszuschöpfen.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Wolfgang Sickenberger
Professor für Optometrie und Physiologische Optik
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Carl-Zeiss-Promenade 2
07745 Jena
E-Mail: Wolfgang.sickenberger@eah-jena.de

Maximilian Haindl
E-Mail: Maximilian.Haindl@web.de


Bilder

EAH Jena: Training der Auge-Hand-Koordination mit Jugend-Basketball-Bundesligaspielern von Science City Jena e.V. an der TWALL

EAH Jena: Training der Auge-Hand-Koordination mit Jugend-Basketball-Bundesligaspielern von Science C
Maximilian Haindl
Ernst-Abbe-Hochschule Jena


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW