Der beste und schnellste Weg zum Testergebnis: Forschungsteam berechnet optimale Routen



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05.11.2021 14:32

Der beste und schnellste Weg zum Testergebnis: Forschungsteam berechnet optimale Routen

Die Pandemiebekämpfung in Österreich setzt vor allem auf viele und schnell ausgewertete Tests, zuletzt mit deutlich mehr PCR-Tests. Während man in Wien bereits seit Monaten einen niederschwelligen PCR-Gurgeltest durchführen kann, werden die Angebote nun auch in den Bundesländern in ähnlicher Weise ausgerollt. Forscher*innen an der Universität Wien, an der Technischen Universität Wien und an der Universität Klagenfurt haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Testlogistik so effizient wie möglich aufgestellt ist. Ihre Erkenntnisse haben sie nun in einem Paper im renommierten European Journal of Operational Research veröffentlicht.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die täglich rund 300.000 Tests in Österreich stellen eine große logistische Herausforderung dar: Wen kann ich wann durch ein mobiles Team zuhause testen? Wer kann zu einer Teststraße kommen? Wie viele Testzentren muss ich wohin positionieren, damit alle einen guten Zugang zu Tests haben? Welche Kapazitäten muss ich an welchen Standorten anbieten? Welche Tests sollen in welchen Labors ausgewertet werden? Wo sollen Gurgeltests ausgegeben und in welcher Reihenfolge abgeholt werden?

Fragen wie diesen widmet sich ein Forschungsteam rund um Karl Dörner (Universität Wien), Margaretha Gansterer (Universität Klagenfurt) und Niki Popper (TU Wien). „Wir haben Planungen erstellt, wie wir dieses komplexe Problem möglichst effizient lösen können. Mit den Daten einer virtuellen Bevölkerung und Unterstützung vom Roten Kreuz konnten wir Algorithmen entwickeln, programmieren und testen, die die österreichische Testplanung effizienter gestalten können“, erklärt Margaretha Gansterer.

Österreich gilt weltweit als führend bei der Zahl der durchgeführten Testungen. Daher werden die kürzlich publizierten Ergebnisse auch mit großem internationalen Interesse wahrgenommen: „Die Community der Forscher*innen zu Tourenplanung ist in Österreich sehr stark. Wir konnten zu dem Problem der Testlogistik wissenschaftliches Neuland ergründen und neue Erkenntnisse erarbeiten“, so Gansterer weiter. Das Projekt ist durch ein Akutprojekt des Österreichischen Forschungsförderungsfonds (FWF) finanziert.

Auch das Erfolgsmodell der Wiener PCR-Gurgeltests wurde von dem Forschungsteam bei der Entwicklung begleitet und beraten. Das Beispiel zeigt: Auch abseits der medizinischen Wissenschaft kann die österreichische Forschung in anderen Disziplinen viel zu einer besseren Pandemiebekämpfung beitragen. Mit großem Interesse blickt man nun auf die Einführung der Gurgeltests in den Bundesländern, in denen andere logistische Herausforderungen im Verhältnis zur Millionenstadt Wien auf die Testlogistiker*innen warten.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Univ.-Prof. Dr. Margaretha Gansterer
+43 463 2700 4079
margaretha.gansterer@aau.at


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Mathematik, Medizin, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW