Erstmals Curriculum für Innere Medizin in Notaufnahmen entwickelt – Altersmediziner bringen geriatrische Expertise ein



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06.08.2024 09:12

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Erstmals Curriculum für Innere Medizin in Notaufnahmen entwickelt – Altersmediziner bringen geriatrische Expertise ein

Experten der Inneren Medizin haben erstmals ein Curriculum für die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin – Schwerpunkt Innere Medizin“ entwickelt – und das mit einem umfassenden Kapitel zu altersmedizinischen Aspekten. „Das Curriculum gibt konkrete Empfehlungen zu Ausbildungsinhalten kann als hilfreiches Tool eingesetzt werden, um strukturiert die Weiterbildung auch bei geriatrischen Themen zu begleiten“, sagt Professorin Katrin Singler, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). „Dass wir beteiligt wurden, zeigt ganz klar, dass die Relevanz der geriatrischen Fachexpertise zunehmend erkannt und in anderen Fachbereichen in Anspruch genommen wird.”

In ihrer Funktion als Sprecherin der DGG-Arbeitsgruppe Notfall- und Intensivmedizin ist Singler auch Mitautorin des neuen Curriculums. Entstanden ist dieses unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) sowie der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) samt deren Schwerpunktgesellschaften. „Das 50-seitige Dokument ist als interdisziplinäres Projekt innerhalb nur eines Jahres entstanden und soll mehr Orientierung und Überblick zu Weiterbildungsinhalten zu geben“, sagt Singler, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie, an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg.

Spezielles Geriatrie-Kapitel: Kenntnisse und Fertigkeiten sind klar definiert

Im Curriculum sind notwendige theoretische Kenntnisse, praktische Fertigkeiten und Aspekte des beruflich-professionellen Verhaltens mit allen Beteiligten klar definiert. Zu den theoretischen Kenntnissen speziell im Geriatrie-Kapitel zählen zum Beispiel geriatrische Grundbegriffe wie Frailty oder Sarkopenie, altersspezifische Arzneimitteltherapie oder die atypische Symptomatik bei geriatrischen Patientinnen und Patienten. Praktische Fertigkeiten umfassen etwa spezifische Assessments zu Frailty und Delir oder die Anpassung von Therapiemaßnahmen an das erwartete Patienten-Outcome. Und in puncto beruflich-professionelles Verhalten sind beispielsweise Punkte aufgeführt, die altersspezifische Besonderheiten von Patientinnen und Patienten mitberücksichtigen – wie Multimorbidität, kognitive, sensorische und funktionelle Einschränkungen. „Die Empfehlungen sind zudem eng abgestimmt mit den Inhalten der neuen S3-Leitlinie zum umfassenden geriatrischen Assessment bei hospitalisierten Patienten”, erklärt Katrin Singler.

Curriculum sichert geriatrische Expertise in den Notaufnahmen

Das neu erstelle Curriculum behandelt neben den geriatrischen Aspekten auch andere internistische Bereiche, wie zum Beispiel die Gastroenterologie, Kardiologie, Nephrologie oder Pneumologie. Den Ärztekammern der Länder, die letztlich die konkreten Prüfungsinhalte bestimmen, dient es als wichtige Orientierung. „Dieses Curriculum verbürgt sich dafür, dass alte und hochaltrige Menschen getrost in die Notaufnahme gehen können, weil die Expertise nachweislich vor Ort gesichert wird”, resümiert Mitautor Professor Hans-Jürgen Heppner, Direktor der Klinik für Geriatrie am Klinikum Bayreuth und Mitglied der DGG-Arbeitsgruppe Notfall- und Intensivmedizin.

Das Curriculum für die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin – Schwerpunkt Innere Medizin ist unter dem originalen Titel “Clinical acute and emergency medicine curriculum-focus on internal medicine : Recommendations for advanced training in internal medicine in the emergency department” unter der doi: 10.1007/s00063-024-01113-3 veröffentlicht.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. Katrin Singler, MME
Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Institut für Biomedizin des Alterns, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. E.-Nathan-Str. 1
90419 Nürnberg
Tel.: 0911 / 398-24 34
Fax: 0911 / 398-21 13
E-Mail: katrin.singler@klinikum-nuernberg.de

sowie

Univ.-Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner
Klinik für Geriatrie und Geriatrische Tagesklinik
Klinikum Bayreuth – Medizincampus Oberfranken
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Preuschwitzer Str. 101
95445 Bayreuth
Tel.: +49 (0)921-400-6602
Fax: +49 (0)921-400-88-6602
E-Mail: hans.heppner@fau.de


Originalpublikation:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38625382/


Weitere Informationen:

https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/2282-pm-erstmals-curriculum-fu…


Bilder

Prof. Dr. med. Katrin Singler und Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner

Prof. Dr. med. Katrin Singler und Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner

DGG


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW