Internationales Team veröffentlicht Leitlinie für Umgang mit invasiven Pilzinfektionen durch Candida



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14.02.2025 16:35

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Internationales Team veröffentlicht Leitlinie für Umgang mit invasiven Pilzinfektionen durch Candida

Durch Candida hervorgerufene Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten invasiven Pilzinfektionen / Die neue Leitlinie für Ärzt*innen und Klinikpersonal ist das Ergebnis von vier Jahren intensiver Zusammenarbeit unter Kölner Leitung von mehr als hundert Fachleuten aus 35 Ländern

Professor Dr. Oliver A. Cornely und Dr. Rosanne Sprute von der Uniklinik Köln haben gemeinsam mit einem Team internationaler Forscher*innen die neue globale Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Candida-Infektionen veröffentlicht. Sie setzen damit neue Standards im Umgang mit invasiven Pilzinfektionen, die weltweit jährlich Millionen Menschen betreffen. Die Veröffentlichung erschien in der Fachzeitschrift Lancet Infectious Diseases.

Durch den Pilz Candida hervorgerufene Erkrankungen zählen zu den häufigsten invasiven Pilzinfektionen und stellen insbesondere für immungeschwächte und kritisch kranke Patient*innen eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Zusätzlich gibt es eine zunehmende Zahl schwer behandelbarer Fälle aufgrund häufiger werdender Resistenzen. Die neue Leitlinie enthält detaillierte Empfehlungen zu Prävention, Diagnose und Behandlung verschiedener Formen der Candidiasis – von oberflächlichen Infektionen bis hin zu lebensbedrohlichen invasiven Erkrankungen. Sie bietet präzise Handlungsempfehlungen für Kliniker*innen, einschließlich innovativer diagnostischer Verfahren und aktueller Therapieansätze. Besondere Beachtung finden neue Herausforderungen wie Resistenzen gegen gängige Antimykotika sowie die zunehmende Verbreitung von Candida auris, einem multiresistenten Krankheitserreger.

„Mit dieser Leitlinie sind wir einen wichtigen Schritt gegangen, um Patientinnen und Patienten weltweit eine verbesserte Versorgung zu ermöglichen“, erklärt Professor Cornely, Leiter der weltweiten Initiative. Dr. Sprute ergänzt: „Unser Ziel war es, die Expertise eines globalen Netzwerks zu bündeln, um Ärzt*innen und medizinischem Fachpersonal ein praxisnahes und wissenschaftlich fundiertes Werkzeug an die Hand zu geben.“

Das Dokument ist das Ergebnis von vier Jahren intensiver Zusammenarbeit von mehr als hundert Fachleuten aus 35 Ländern. Unterstützt von den Fachgesellschaften ECMM (European Confederation of Medical Mycology), ISHAM (International Society for Human and Animal Mycology) and ASM (American Society for Microbiology) wählte der Initiator Oliver Cornely potenzielle Autor*innen für die Leitlinie ausgewogen nach Geschlecht, Fachgebiet und geographischer Herkunft aus. Sechs Koordinator*innen wurden ernannt, um die Struktur der Leitlinie sicherzustellen, Themen zuzuweisen, fehlende Aspekte zu identifizieren und den Fortschritt zu überwachen.

Die Leitlinie wurde weltweit von über siebzig internationalen Fachgesellschaften als wichtige Orientierungshilfe für praktizierende Ärzt*innen anerkannt und erfüllt die höchsten Standards hinsichtlich der Qualität und Relevanz für die klinische Versorgung. „Unsere Zusammenstellung ist ein völliges Novum und bietet weltweit eine Grundlage für die Verbesserung von Behandlung und Überlebenschancen betroffener Patient*innen“, erklärt Cornely die Besonderheit des Werkes.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Professor Dr. Oliver A. Cornely
Institut für Translationale Forschung, Exzellenzcluster für Alternsforschung CECAD, Universität zu Köln und Universitätsklinik Köln
Standortsprecher Bonn-Köln des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung
+49 221 478-85523
oliver.cornely@uk-koeln.de

Dr. Rosanne Sprute
Universitätsklinik Köln
Klinik I für Innere Medizin I – Schwerpunkt Klinische Infektiologie
rosanne.sprute@uk-koeln.de


Originalpublikation:

https://doi.org/10.1016/S1473-3099(24)00749-7


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW