Kollaps führt zu Clustern



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25.07.2019 10:46

Kollaps führt zu Clustern

FAU-Forscher beschreiben weiteres Szenario für Clusterbildung

In der Physik heiß diskutiert: der inelastische Kollaps in der Dynamik dissipativer Hartkugelsysteme, einem häufig verwendeten Teilchenmodell zur Simulation von Granulaten, wie Sand oder kosmischem Staub. Der inelastische Kollaps bezeichnet einen Prozess, bei dem Teilchen ohne Einwirkung äußerer Einflüsse in endlicher Zeit unendlich oft zusammenstoßen. Dadurch bilden die Teilchen ein Cluster, befinden sich also in dauerhaftem Kontakt miteinander. Bislang glaubte man, dass dieses Szenario an zwei Voraussetzungen gebunden ist: Trägheit der Teilchen und ein gewisser Grad an Elastizität. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben nun ein weiteres Szenario für solch einen inelastischen Kollaps nachweisen können*.

Prof. Dr. Thorsten Pöschel, Lehrstuhl für Multiscale Simulation of Particulate Systems, und Dr. Nicola Topic, Lehrstuhl für Strömungsmechanik, zeigen in ihrer Arbeit auf, dass es für komplizierter geformte Teilchen ebenfalls zu einem inelastischen Kollaps kommen kann, ohne dass die beiden Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Diese Erkenntnis könnte den Prozess der Bildung von Planetisimalen, also Vorstufen von Planeten, erklären. Das Paper haben die FAU-Forscher bei „Nature Communications Physics“ veröffentlicht.

*doi: https://doi.org/10.1038/s42005-019-0184-y

Prof. Dr, Thorsten Pöschel forscht zu verschiedenen Themen im Bereich granularer Materie. Eine Übersicht seiner Projekte finden Sie unter: www.mss.cbi.fau.de/people/single/poeschel-prof-dr-thorsten

Ansprechpartner für Medien:
Prof. Dr. Thorsten Pöschel
Tel.: 09131/85-70501
thorsten.poeschel@fau.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Thorsten Pöschel
Tel.: 09131/85-70501
thorsten.poeschel@fau.de


Originalpublikation:

doi: https://doi.org/10.1038/s42005-019-0184-y


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW