Neue Studie: Therapien für das Hodgkin-Lymphom schneller bewerten



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19.12.2024 09:37

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Neue Studie: Therapien für das Hodgkin-Lymphom schneller bewerten

Das Hodgkin-Lymphom ist eine seltene, jedoch relativ gut behandelbare Krebserkrankung, bei der bis zu 90 % der Patient:innen mit adäquater Erstlinien-Therapie geheilt werden können. Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Bastian von Tresckow, Onkologe am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat in einer großen Analyse herausgefunden, dass sich anhand von Daten zum sogenannten progressionsfreien Überleben zuverlässig vorhersagen lässt, wie stark sich eine neue Therapie auf das Gesamtüberleben von Patient:innen mit Hodgkin-Lymphom auswirkt.

Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Datenanalyse von 10.605 Patient:innen, die zwischen 1993 und 2018 in neun randomisierten Phase-III-Studien Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) behandelt wurden. Den Forschenden ist es gelungen, ein mathematisches Modell zu entwickeln, dass es ermöglicht, das Gesamtüberleben basierend auf den Daten zum progressionsfreien Überleben aus externen Studien präzise vorherzusagen.

„Diese Entdeckung könnte dabei helfen, künftige klinische Studien effizienter zu gestalten und die Einführung lebensrettender Therapien deutlich zu beschleunigen“, erklärt Prof. Dr. Bastian von Tresckow, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation an der Universitätsmedizin Essen und Leiter des Schwerpunktes Rezidive in der GHSG.

In klinischen Studien wird das progressionsfreie Überleben, also die Zeit, die ein:e Patient:in ohne Wiederauftreten der Krebserkrankung erlebt, häufig als primärer Endpunkt herangezogen. „Das liegt daran, dass die Evaluation des Gesamtüberlebens aufgrund hoher Heilungsraten und niedriger Ereignisraten statistisch anspruchsvoll ist“, so von Tresckow. Die kürzlich in „Annals of Oncology“ veröffentlichte Studie liefert nun einen wissenschaftlich fundierten Nachweis, dass das progessionsfreie Überleben als Ersatzwert für das Gesamtüberleben dienen kann.

Link zur Originalveröffentlichung:
Correlation Between Progression-Free and Overall Survival in Patients with Hodgkin Lymphoma: A Comprehensive Analysis of Individual Patient Data from Randomized GHSG Trials


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Bastian von Tresckow


Originalpublikation:

https://www.annalsofoncology.org/article/S0923-7534(24)04988-3/fulltext


Weitere Informationen:

https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1729


Bilder

Prof. Dr. Bastian von Tresckow

Prof. Dr. Bastian von Tresckow
Frank Preuß
UDE


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW