13.09.2022 08:00
PsychTopics: Neue Features, neues Design
PsychTopics, das ZPID-Angebot zur Erkundung von Forschungsthemen und Trends in der Psychologie, hat eine brandneue Oberfläche und bildet nun auch die Evolution von Themen ab.
In Zeiten des immer schnelleren Anwachsens von wissenschaftlichen Publikationen kann es schwer sein, den Überblick über Forschungstrends zu behalten. Daher möchte PsychTopics Forschenden, Studierenden, politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie Journalistinnen und Journalisten dabei helfen, Themen in der psychologischen Forschungsliteratur zu finden. Dazu analysiert ein Text-Mining-Algorithmus die Publikationen, um die zugrundeliegenden Themen zu finden. Dabei werden neben den populärsten Themen einzelner Jahre auch sogenannte “Hot” und “Cold Topics” präsentiert.
Im neuen Update von PsychTopics ist die kürzlich vorgestellte RollingLDA-Methode (Rieger et al., 2021) eingebaut. Dieses Topic-Modeling-Verfahren wurde speziell für “lebendige” Textsammlungen entwickelt: Neue Publikationen werden in das Themenmodell aufgenommen, wobei sich die konkreten Themeninhalte über die Zeit verändern können. Dadurch kann die “Evolution” der Themen im Verlauf der Jahre untersucht werden. Zum Beispiel zeigen die charakteristischsten Wörter des Themas “Mental Health Services”, dass sich entsprechende Literatur ab 2015 zunehmend mit Geflüchteten befasst hat.
“Die neue Oberfläche macht die App noch einfacher und spielerischer zu bedienen”, sagt André Bittermann, Product Owner und kommissarischer Leiter des “Big Data”-Forschungsbereichs am ZPID. “Die Themenevolution bietet neue Einsichten in die psychologische Forschungslandschaft. Dazu haben wir eng mit Jonas Rieger von der TU Dortmund, dem Entwickler von RollingLDA, zusammengearbeitet.”
Es ist wichtig zu wissen, dass PsychTopics die Themen automatisiert mittels maschinellem Lernen identifiziert. Daher erhebt es keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollte nur für explorative Zwecke genutzt werden. Zwar zeigen die Themen Forschungsbereiche mit erhöhtem Publikationsvolumen auf, aber besonders neuartige Themen könnten noch nicht enthalten sein. “Wir empfehlen PsychTopics als ergänzendes Tool zur wissenschaftlichen Kommunikation auf Konferenzen und Twitter zu verwenden”, sagt Bittermann.
Momentan beruht PsychTopics auf PSYNDEX, der ZPID-Datenbank für psychologische Fachliteratur aus dem deutschsprachigen Raum. In einer Proof-of-Concept-Studie konnte unsere Big-Data-Forschungsgruppe zeigen, dass mit Twitter Forschungstrends früher als mit Fachliteratur allein ausgemacht werden können (Bittermann et al., 2021). “Die öffentlich verfügbaren Tweets internationaler Psychologieforschender einzubinden wird der nächste Schritt in der Weiterentwicklung von PsychTopics sein. Doch jetzt sind wir erst einmal auf das Feedback unserer Nutzerinnen und Nutzer gespannt”, sagt Bittermann.
Mehr Informationen und methodische Details zur Entwicklung von PsychTopics berichten Bittermann & Rieger (2022). Eine Live-Demonstration von PsychTopics gibt es am 2. November 2022 als Teil der “Practices and Tools of Open Science” Vortragsreihe.
Starten Sie die App hier:
www.psychtopics.org/
Weitere Informationen:
https://psyndex.de/en/trends/psychtopics/
Quellcode:
https://github.com/leibniz-psychology/psychtopics
Vortragsreihe “Practices and Tools of open Science”
https://leibniz-psychology.org/ptos/
Originalpublikation:
http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.8168
Bilder
Screenshot www.PsychTopics.org
ZPID
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ZPID
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch