Teilen:
15.12.2022 09:00
Start der BMBF-Förderlinien zur Stärkung der Rechtsextremismus- und Rassismusforschung
Am 1. Januar 2023 starten 17 Forschungsprojekte und zwei Wissensnetzwerke der BMBF-Förderlinie „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“. Zudem nehmen fünf Nachwuchsgruppen der BMBF-Förderlinie zur Förderung des Nachwuchses in der Rechtsextremismus- und Rassismusforschung ihre Arbeit auf.
Als Reaktion auf das rechtsextremistisch, rassistisch und islamfeindlich motivierte Attentat vom 19. Februar 2020 in Hanau, bei dem neun junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte ermordet wurden, hat die Bundesregierung im März 2020 einen Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus ins Leben gerufen. In diesem Kontext fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“ 19 Einzel- und Verbundvorhaben an Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen in ganz Deutschland, um die Ursachen, Funktionsweisen und Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus zu untersuchen. Diese Vorhaben forschen unter anderem zu den Themen „Rassismus in der Justiz“, „Rassismus im Gesundheitswesen“, „Rassismus in der Schule“, „Wirkung von Verboten gegen rechtsextreme Vereinigungen“, „Rechtsextremismus versus Klimaschutz“, rechtsextreme Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft, Verschwörungsideologien und zu regionalen wie lokalen Ausprägungen von Rechtsextremismus. Mit den Forschungsergebnissen und daraus generierten Handlungsempfehlungen soll eine Grundlage geschaffen werden, dem Rechtsextremismus und Rassismus angemessen zu begegnen. Die Forschungsprojekte werden von zwei Wissensnetzwerken begleitet, dem Wissensnetzwerk Rechtsextremismusforschung (Wi-Rex) und dem Wissensnetzwerk Rassismusforschung (WinRa), die Vernetzungsmaßnahmen durchführen und die Forschungsbereiche einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Die beiden Wissensnetzwerke und 17 Forschungsprojekte starten zum 1. Januar 2023.
Zudem fördert das BMBF fünf Nachwuchsgruppen im Rahmen der Rechtsextremismus- und Rassismusforschung an unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland. In den Nachwuchsgruppen setzen exzellente Postdocs in der frühen Karrierephase ein eigenes Forschungsprojekt zu einer Fragestellung im Feld der Rechtsextremismus- oder Rassismusforschung um. Ziele dieser Förderrichtlinie sind die weitere Öffnung der Hochschulen für die Themen der beiden Forschungsbereiche und deren nachhaltige Stärkung an den Hochschulen und an anderen beteiligten Forschungseinrichtungen. Die Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter sollen das eigene wissenschaftliche Profil weiterentwickeln, Kompetenzen in der Leitung von bis zu vier Forschenden der Nachwuchsgruppen erwerben und sich so für eine mögliche spätere Professur qualifizieren. Die fünf Nachwuchsgruppen starten zum 1. Januar 2023.
Der DLR Projektträger betreut im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das aktuelle Rahmenprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften „Gesellschaft verstehen – Zukunft gestalten“ und ist dabei sowohl mit der Entwicklung und Begleitung von Fördermaßnahmen betraut als auch mit Maßnahmen zu Transfer und Kommunikation.
Weitere Informationen:
https://www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de/de/Forschung-zu-Rechtsextre…
Bilder
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch