Von der Pille zur natürlichen Familienplanung



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07.10.2021 11:53

Von der Pille zur natürlichen Familienplanung

Immer mehr Frauen möchten bei der Familienplanung auf hormonelle Möglichkeiten verzichten und interessieren sich für die natürliche Familienplanung (NFP). Wie verlässlich die unterschiedlichen NFP-Methoden sind, bewertet Dr. Tanja Freundl-Schütt aus Düsseldorf bei 9. Kongress des Dachverbands Reproduktionsbiologie und -medizin (*).

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Gemeinsam ist den Methoden, dass sie die Wahrnehmung von Körperzeichen mit einbeziehen. Dazu gehören vor allem die Beobachtung des Zervixschleims und die Messung der Körperkerntemperatur. Der Unterschied besteht darin, welche und wie diese Körperzeichen in die Auswertung mit einfließen.

Zu empfehlen sind nach Worten der Frauenärztin Verfahren, die beide Zeichen einbeziehen und nach einem standardisierten und validierten Regelwerk auswerten.

Zahlreiche Zyklus-Apps versuchen das Prinzip der NFP in digitalisierter „moderner“ Form umzusetzen. „Leider ist ein Großteil davon unzuverlässig, sowohl beim Vermeiden einer Schwangerschaft als auch beim Unterstützen des Kinderwunsches“, fasst die Gynäkologin die Tatsachen zusammen.

* Der 9. Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR) vereint zwölf Mitgliedsgesellschaften. Sie stellten vom 1. bis 2. Oktober alle neuen klinischen und wissenschaftlichen Aspekte der Fortpflanzung “unter einem Dach” virtuell zur Diskussion.

Dr. Renate Leinmüller
https://www.dvr-kongress.de/presse/


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. med. Tanja Freundl-Schütt, Oberärztin, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, UniKiD: Universitäres interdisziplinäres Kinderwunschzentrum Düsseldorf), Universitätsklinikum Düsseldorf


Weitere Informationen:

https://sektion-natuerliche-fertilitaet.de/zyklus-apps-zur-verhuetung-sicher-ode…


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Biologie, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW