Jenaer Wissenschaftler: Jugendliche häufiger von Stalking betroffen als Erwachsene



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07.09.2021 10:06

Jenaer Wissenschaftler: Jugendliche häufiger von Stalking betroffen als Erwachsene

Prof. Dr. Sören Kliem, Fachbereich Sozialwesen der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, kommt anhand einer repräsentativen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Stalking bereits unter Jugendlichen weit verbreitet ist.

Demnach erfährt etwa jede/r fünfte Jugendliche Stalking, während weniger als jede/r sechste Erwachsene davon betroffen ist. Unter den betroffenen Jugendlichen erleben Mädchen doppelt so häufig Stalking, wie Jungen. Darüber hinaus zeigte sich, dass Erfahrung von Stalking mit gesundheitlichen Risiken einhergehen. So werden Depressionen, Angststörungen, Suizidgedanken und problematischer Substanzkonsum bei Betroffenen von Stalking häufiger berichtet.

Für die Studie wurden die Angaben von niedersächsischen Jugendlichen der neunten Jahrgangsstufe herangezogen, die 2017 repräsentativ vom Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) befragt wurden. Für den Vergleich stützt sich Prof. Dr. Kliem auf Ergebnisse einer repräsentativen Studie zu Gewalterfahrungen, die im Jahr 2011 ebenfalls durch das KFN an 16- bis 40-jährigen Personen durchgeführt wurde.

Für die Praxis empfiehlt Professor Kliem mehr Aufklärung von Jugendlichen über Stalking und Möglichkeiten, sich als Betroffene Hilfe und Beistand zu holen.

Die Studie wird in der Fachzeitschrift “Kindheit und Entwicklung” veröffentlicht. Autor/innen sind Prof. Dr. Sören Kliem (Ernst-Abbe-Hochschule Jena), Yvonne Krieg, M. A. (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen) und Prof. Dr. Dirk Baier (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Kontakt: Prof. Dr. Sören Kliem
soeren.kliem@eah-jena.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Sören Kliem
soeren.kliem@eah-jena.de


Weitere Informationen:

http://www.eah-jena.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Kooperationen
Deutsch


Quelle: IDW