Teilen:
28.11.2023 09:30
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Mehrheit der Menschen in Deutschland offen für das Thema Krebsvorsorge
Ein überwiegender Teil der Menschen in Deutschland steht dem Thema Krebsvorsorge laut den Ergebnissen einer repräsentativen Online-Befragung sehr offen gegenüber. So stimmen 56 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen gehen. Nur knapp jede vierte befragte Person (23 Prozent) gab in der Befragung an, sich nicht für das Thema Krebsvorsorge zu interessieren. Die Befragung ist vom AOK-Bundesverband aus Anlass des heutigen „Tages der Krebsvorsorge“ in Auftrag gegeben worden, den die AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft initiiert hat.
Im Rahmen der bundesweiten, repräsentativen Civey-Studie sind vom 16. bis zum 20. November 2023 insgesamt 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt worden.
„Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen deutlich ausgeprägter ist als bei Männern. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Inanspruchnahme-Raten der einzelnen Untersuchungen wider, die das Wissenschaftliche Institut der AOK aktuell im Früherkennungsmonitor veröffentlicht hat“, sagt Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. So stimmten der Aussage „Ich gehe regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen“ zwei Drittel der befragten Frauen (64 Prozent) zu, während es bei den Männern nur 47 Prozent waren. „Diese Ergebnisse dürften allerdings auch mit den früher greifenden geschlechtsspezifischen Früherkennungs-Programmen zusammenhängen“, betont Hoyer. So zeigt sich in den höheren Altersgruppen, in denen die Teilnahme an den Untersuchungen überwiegend relevant wird, eine größere Bereitschaft zur Teilnahme: 61 Prozent der Menschen zwischen 50 und 64 Jahren und sogar 67 Prozent der Menschen ab 65 Jahren gaben an, regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen zu gehen. Die größte Offenheit für das Thema über alle befragten Altersgruppen und beide Geschlechter hinweg ist im Saarland mit 61 Prozent Zustimmung bei der Frage nach der regelmäßigen Teilnahme zu verzeichnen, die geringste Rate in Sachsen mit 51 Prozent.
Angst vor der tatsächlichen Entdeckung von Krebs bei 53 Prozent
Auch mögliche Ängste und Bedenken, die an der Teilnahme hindern könnten, waren Thema der Befragung: 28 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, sie hätten Bedenken, dass Krebsvorsorgeuntersuchungen unangenehm und schmerzhaft sein könnten, 63 Prozent gaben an keine entsprechenden Bedenken zu haben. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) erklärte, Angst zu haben, dass bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung tatsächlich Krebs entdeckt wird, 39 Prozent teilen diese Angst nicht. Der Anteil derer, die über entsprechende Ängste berichteten, ist in der Altersgruppe ab 65 Jahren mit 49 Prozent am geringsten ausgeprägt. „Krebsvorsorge kann Leben retten. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, mögliche Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchung mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen. Sie können umfassend aufklären und die Vor- und Nachteile erläutern“, sagt Prof. Michael Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.
Jährlicher Gesundheitstag soll Aufmerksamkeit für Krebsvorsorge erhöhen
Der „Tag der Krebsvorsorge“, der jährlich am 28. November stattfindet, ist im vergangenen Jahr von der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, nach den Einbrüchen bei der Inanspruchnahme in der Corona-Pandemie die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den empfohlenen Untersuchungen zu fördern. Eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat gezeigt, dass sich die Teilnahme-Zahlen an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach starken Rückgängen in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 sowie in der Corona-Omikron-Welle Anfang 2022 in den letzten Monaten wieder weitgehend normalisiert haben. AOK und DKG begrüßen diesen positiven Trend, weisen aber auch darauf hin, dass es immer noch Nachholbedarf wegen versäumter Untersuchungen in der Pandemie und generell große Lücken bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Krebsvorsorge gibt. Durch gezielte Informationen wollen sie die Teilnahme fördern. So bietet die AOK auf ihrer Homepage einen „Vorsorg-O-Mat“ an, der Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informiert. Darüber hinaus finden sich auf der AOK-Homepage Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen. Beide Partner informieren zum „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November auf ihren Social-Media-Kanälen intensiv über das Thema und werben für die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen.
Hinweis für die Redaktionen:
Die Detailergebnisse der Befragung finden Sie im beigefügten Dokument.
Informationen zum Tag der Krebsvorsorge: https://www.aok.de/pk/leistungen/krebsvorsorge-frueherkennung/
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Pressekontakte:
AOK-Bundesverband
Dr. Kai Behrens
Tel. 01520-156 3042
presse@bv.aok.de
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Angelina Gromes
Tel: 030-322 9329-60
presse@krebsgesellschaft.de
Bilder
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch