Neue EEG-Auswertungen zeigen, wie Aufmerksamkeitsfokussierung nach Unterbrechungen im Arbeitsgedächtnis funktioniert



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29.11.2021 13:22

Neue EEG-Auswertungen zeigen, wie Aufmerksamkeitsfokussierung nach Unterbrechungen im Arbeitsgedächtnis funktioniert

Unterbrechungen bei der Arbeit führen häufig zu einer Leistungsverschlechterung in der ursprünglichen Aufgabe. Dieses Leistungsdefizit äußert sich üblicherweise in einer Verzögerung bei der Wiederaufnahme der eigentlichen Aufgabe. Mit Hilfe von EEG-Messungen haben Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) Arbeitsgedächtnisprozesse beim Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben jetzt genauer untersucht. Sie konnten zeigen, dass Unterbrechungen zu mehr Fehlern, längeren Reaktionszeiten und ungenaueren Arbeitsgedächtnisinhalten führen.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die Verschlechterung durch die Unterbrechung lässt sich darauf zurückführen, dass insbesondere anspruchsvolle Unterbrechungen menschliche Aufmerksamkeitskontrollprozesse stören. Dadurch wird die Rückkehr zur Hauptaufgabe nach einer Unterbrechung erschwert. Dieser Zusammenhang konnte im EEG anhand oszillatorischer Effekte im Theta- und Alpha-Frequenzbereich gezeigt werden, die für ein Defizit bei der Kontrolle von Aufmerksamkeitsprozessen nach Unterbrechungen sprechen.

Wiederaufnahme der Hauptaufgabe braucht Zeit

In der Studie wurde eine Arbeitsgedächtnisaufgabe entweder durch eine anspruchsvolle oder eine weniger anspruchsvolle Rechenaufgabe unterbrochen. Die Studienteilnehmenden machten bei Unterbrechungen mit hoher Anforderung mehr Fehler bei der Hauptaufgabe und brauchten länger, um sich nach der Unterbrechung wieder auf diese zu konzentrieren. Da die Unterbrechungsaufgabe in einer bestimmten Zeit bearbeitet werden sollte, wurde die Aufgabe zusätzlich erschwert.

Die Forschenden ziehen aus den EEG-Daten und der Leistungsverschlechterung nach anspruchsvoller Unterbrechung auch den Schluss, dass die Probanden ihre Aufmerksamkeit bereits während der Bearbeitung der Unterbrechung auf die Hauptaufgabe zurücklenken mussten. Aus den Ergebnissen kann daher abgeleitet werden, dass genügend Zeit für die Bearbeitung einer Unterbrechungsaufgabe zur Verfügung stehen sollte, um die Rückkehr zur Hauptaufgabe zu


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Bianca Zickerick
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Forschungsbereich Ergonomie
Telefon: +49 231 1084-264
E-Mail: zickerick@ifado.de
Marlene Rösner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Forschungsbereich Ergonomie
Telefon: +49 231 1084-325
E-Mail: roesner@ifado.de


Originalpublikation:

Zickerick, B., Rösner, M., Sabo, M., & Schneider, D. (2021). How to refocus attention on working memory representations following interruptions – Evidence from frontal theta and posterior alpha oscillations. European Journal of Neuroscience. https://doi.org/10.1111/ejn.15506


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW