Automatische Flugsysteme können Rettungskräfte bei Unfällen mit vielen Verletzten unterstützen



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25.10.2021 12:36

Automatische Flugsysteme können Rettungskräfte bei Unfällen mit vielen Verletzten unterstützen

Kontaktlose Messung der Vitalparameter

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Ein an der RWTH Aachen entwickeltes unbemanntes Flugsystem kann künftig Einsatzkräfte im Katastrophenschutz entlasten. In Deutschland werden bei einem Unfall Verletzte in Sichtungskategorien eingeteilt, um die Behandlungspriorität festzulegen. Wichtige Indikatoren hierzu sind die Vitalparameter. Im Floriansdorf der Aachener Feuerwehr wurde jetzt demonstriert, dass diese vom RWTH-Fluggerät mittels Kameras und Radar von verunfallten Personen erfasst werden können. Aus einer Höhe von fünf bis zehn Metern werden beispielsweise Herz- und Atemfrequenz der Ver-letzten gemessen. Die Rettungskräfte erhalten so schon vor ihrem Eintreffen am Unfallort wichtige Informationen.

Der Demonstrationsflug wurde von einem Telenotarzt gestartet, der zuvor den Be-reich der Verletztensuche eingrenzte. Das Flugsystem hob senkrecht ab, flog zum Einsatzort und führte nach dem Hochkippen der Haupttragflächen im Schwebeflug eine erste Sichtung aus der Luft durch. Anschließend konnte mithilfe der Sensoren an Bord – dazu gehören ein Multispektrales Kamerasystem und ein Radarsystem – der Gesundheitszustand der Patienten am Boden durch den Telenotarzt erfasst und an die Rettungsleitstelle übermittelt werden. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte kehrte das Flugsystem vollautomatisch zu seiner Heimatbasis zurück.

Das System entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „FALKE – Flugsystem assistierte Leitung komplexer Einsatzlagen“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die gemeinsamen Arbeiten von TeleCare Docs in Clouds GmbH, der flyXdrive GmbH, der IMST GmbH, der RWTH Aachen und der Ruhr-Universität Bochum mit 2,3 Millionen Euro.

Das Aachener Institut für Flugsystemdynamik unter Leitung von Professor Dieter Moormann entwickelte mit der flyXdrive GmbH innerhalb des Projekts ein vollständig automatisiertes Flugführungs-und -regelungskonzept für den Betrieb über große Entfernungen. Das System ist jederzeit und auch bei schlechten Wetterverhältnissen einsatzfähig. Ein Pilot ist für die Steuerung nicht mehr erforderlich. Das Kippflügelfluggerät erlaubt einen schnellen Anflug mit hoher Reichweite, dank der Schwebeflugfähigkeit und der intelligenten Bahnführung wird sicher am Einsatzort navigiert und die Sensorik präzise eingesetzt.

Der AcuteCare InnovationHub der Klinik für Anästhesiologie an der Uniklinik RWTH Aachen unterstützt dieses Forschungsprojekt mit seiner ärztlichen und ingenieurwissenschaftlichen Expertise und setzt die kontaktlose Vitalparametermessung sowie die Erstellung eines angepassten Sichtungsalgorithmus technisch um. Eine katastrophenmedizinische Evaluation wird die Potenziale der neuen Technologie zeigen.

Weitere Informationen und Bilder unter https://www.fsd.rwth-aachen.de

Kontakt:
Isabelle Barz
Institut für Flugsystemdynamik
barz@fsd.rwth-aachen.de
Telefon: +49 241 80 96821

Professor Dieter Moormann
Institut für Flugsystemdynamik
moormann@fsd.rwth-aachen.de
Telefon: +49 241 80 968


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW