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20.06.2024 14:48
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Effizientere Abläufe, bessere Versorgung: Wie KI Gesundheitsfachkräfte bei Verwaltungsaufgaben unterstützt
Künstliche Intelligenz (KI) kann die organisatorischen Arbeitsabläufe in Krankenhäusern und Arztpraxen verbessern und so Gesundheitsfachkräfte entlasten. Anders als KI-Anwendungen für den klinischen Bereich können KI-Lösungen für die Abrechnung, Personalplanung oder Dokumentation kurzfristig zum Einsatz kommen und sparen unmittelbar Zeit sowie Kosten. Ein aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie KI in organisatorischen Prozessen zu einer besseren Versorgungsqualität beitragen kann. Damit die Anwendungen schnell im Versorgungsalltag ankommen, müssen sie auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Gesundheitsfachkräfte zugeschnitten sein.
Bis zu 25 Prozent ihrer täglichen Arbeitszeit verbringen Beschäftigte im Gesundheitswesen mit Verwaltungstätigkeiten. KI hat das Potenzial administrative Prozesse und Arbeitsabläufe in der Gesundheitsversorgung effizienter und robuster zu gestalten und die Versorgung zu verbessern. KI-Systeme können Abrechnungen oder Warenbestellungen automatisieren, beim Entlassungsmanagement unterstützen oder telemedizinische Dienste ermöglichen. Dadurch lassen sich Ressourcen besser nutzen und Engpässe vermeiden. Gesundheitsfachkräfte werden entlastet und gewinnen Zeit, um sich um ihre die Patientinnen und Patienten zu kümmern.
Die Zahl an KI-Entwicklungen für das Gesundheitswesen nehme stetig zu, heißt es im Whitepaper „KI für bessere Abläufe in Medizin und Pflege“. Im Fokus steht dabei die Forschung an KI-Lösungen für die klinische Versorgung wie beispielsweise Systeme für maßgeschneiderte Therapieansätze. Allerdings haben sich in der heutigen Praxis derartige KI-Anwendungen noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Deren Einsatz müsse über Erstattungsbeträge finanziert werden, die es in der Breite noch nicht gebe, so die Autorinnen und Autoren. KI-Anwendungen für organisatorische Prozesse seien hingegen früher wirtschaftlich tragfähig als KI-Anwendungen für klinische Prozesse, da sie schnell Einsparungen und Effizienzgewinne ermöglichten.
„Organisatorische KI-Anwendungen ermöglichen Gesundheitseinrichtungen einen niederschwelligen Einstieg in Künstliche Intelligenz. Die KI-Systeme orientieren sich an bestehenden Abläufen im Alltag der Fachkräfte. So können sich die Mitarbeitenden an den Umgang mit KI-Anwendungen gewöhnen. Die Einrichtungen werden von einem schnellen Mehrwert profitieren. Deshalb ist zu erwarten, dass sich viele der KI-Lösungen für administrative Prozesse in der Praxis durchsetzen werden“, sagt Karsten Hiltawsky, Leiter des Bereichs Corporate Technology und Innovation bei Dräger und Co-Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme.
Bedürfnisse der Gesundheitsfachkräfte berücksichtigen
Auch wenn KI-Anwendungen im organisatorischen Bereich nicht direkt zu medizinischen Entscheidungen beitragen, können bei Fehlern dieser Anwendungen Schäden für Betroffene entstehen. Beispiele dafür sind eine verzögerte Behandlung aufgrund falsch priorisierter Termine im Terminmanagement oder die falsche oder unvollständige Erfassung von Informationen im Dokumentationsprozess. Auch gilt es, den Datenschutz sicherzustellen, da für KI in organisatorischen Anwendungen auch teilweise sensible Gesundheitsdaten verwendet werden.
Damit Patientinnen und Patienten sowie Gesundheitsfachkräfte von den KI-Lösungen profitieren können, müssen diese die tatsächlichen Bedürfnisse der Beschäftigten in einer Gesundheitseinrichtung sowie bestehende Abläufe berücksichtigen, empfehlen die Autorinnen und Autoren des Whitepapers. Sie regen zudem an, spezielle Förderprogramme oder Zukunftsfonds für KI-Anwendungen in organisatorischen Prozessen einzurichten. Um die KI-Lösungen technisch zu ermöglichen, ist außerdem eine echtzeitfähige IT-Infrastruktur notwendig und strukturierte, interoperable Gesundheitsdaten müssen verfügbar gemacht werden.
Über das Whitepaper
Das Whitepaper „KI für bessere Abläufe in Medizin und Pflege. Anwendungen und Potenziale in organisatorischen Prozessen“ wurde von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme verfasst. Es steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Über die Plattform Lernende Systeme
Die Plattform Lernende Systeme ist ein Netzwerk von Expertinnen und Experten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Sie bündelt vorhandenes Fachwissen und fördert als unabhängiger Makler den interdisziplinären Austausch und gesellschaftlichen Dialog. Die knapp 200 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln in Arbeitsgruppen Positionen zu Chancen und Herausforderungen von KI und benennen Handlungsoptionen für ihre verantwortliche Gestaltung. Damit unterstützen sie den Weg Deutschlands zu einem führenden Anbieter von vertrauenswürdiger KI sowie den Einsatz der Schlüsseltechnologie in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Plattform Lernende Systeme wurde 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Anregung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gegründet und wird von einem Lenkungskreis gesteuert. Die Leitung der Plattform liegt bei Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (BMBF) und Jan Wörner (acatech).
Weitere Informationen:
https://www.plattform-lernende-systeme.de/files/Downloads/Publikationen/Whitepap… Download des Whitepapers
Bilder
Ein aktuelles Whitepaper der Plattform Lernende Systeme zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie KI in …
Plattform Lernende Systeme
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Elektrotechnik, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch