Neue Substanz blockiert Zelltod



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29.07.2024 10:50

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Neue Substanz blockiert Zelltod

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Magdeburg entdecken neuen Ansatz für die Behandlung von neurodegenerativen und Autoimmunerkrankungen

Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben eine neue Substanz entwickelt, die den kontrollierten Tod (Apoptose) von Krebszellen blockiert. Dafür hat das Team der Arbeitsgruppe Translationale Entzündungsforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Molekulare und Klinische Immunologie (IMKI), dem Institut für Experimentelle Innere Medizin (IEIM) und dem ACTREC, TATA Memorial Centre, Kharghar, Navi Mumbai computerbasierte Verfahren mit experimentellen Analysen kombiniert. Die Ergebnisse, die jetzt in dem renommierten Journal Cell Chemical Biology veröffentlicht wurden, könnten zur Entwicklung neuer Medikamente gegen neurodegenerative und Autoimmunerkrankungen beitragen.

Apoptose ist entscheidend für die Entwicklung und Funktion gesunder Organismen sowie die Beseitigung schädlicher Zellen. Prof. Dr. Inna Lavrik, die die Forschungsgruppe leitet, erklärt: „Alle Krankheiten in unserem Körper sind mit einer Dysregulation der Apoptose verbunden. Um neue, spezifische Therapien zu entwickeln, ist es entscheidend, Substanzen zu entwickeln, die die Apoptose entweder hemmen oder fördern.“

In der Studie gelang es dem Forschungsteam um die Erstautoren Corinna König, Nikita Ivanisenko und Laura Hillert-Richter erstmals, ein synthetisches Peptid zu designen, das das Schlüsselregulatorprotein der Apoptose, Procaspase-8, blockiert. Diese Erkenntnisse könnten die Entwicklung neuer Therapien gegen Krankheiten mit hoher Apoptoserate ermöglichen.

Die Forschungsarbeit der Arbeitsgruppe für Translationale Entzündungsforschung an der Medizinischen Fakultät ist geprägt von ihrer Interdisziplinarität. Sie vereint die Fachbereiche Apoptose, Entzündung, Strukturbiologie, Pharmakologie und Systembiologie. Gemeinsam mit Forschenden aus verschiedenen Fakultäten der Universität Magdeburg und des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme arbeiten sie am Forschungszentrum Dynamische Systeme – Biosystemtechnik (CDS) zusammen. Dort nutzen sie Methoden der mathematischen Modellierung und quantitativen experimentellen Medizin, um biomedizinische Fragestellungen zu erforschen und neue therapeutische Medikamente zu entwickeln.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Inna Lavrik, Leiterin AG Translationale Entzündungsforschung, Forschungszentrum Dynamische Systeme (CDS), Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: +49 391 67-54767, Inna.lavrik@med.ovgu.de


Originalpublikation:

Corinna König*, Nikita V. Ivanisenko*, Laura K. Hillert-Richter*, Deepti Namjoshi, Kalyani Natu, Johannes Espe, Dirk Reinhold, Nikolai A. Kolchanov, Vladimir A. Ivanisenko, Thilo Kähne, Kakoli Bose and Inna N. Lavrik, Targeting type I DED interactions at the DED filament serves as a sensitive switch for cell fate decisions in: Cell Chemical Biology, DOI: https://doi.org/10.1016/j.chembiol.2024.06.014


Bilder

Autoren des Manuskripts der AG TEF: v.l. M. Sc. Johannes Espe, Dr. rer. nat. Nikita Ivanisenko, Prof. Dr. Inna Lavrik, M. Sc. Corinna König

Autoren des Manuskripts der AG TEF: v.l. M. Sc. Johannes Espe, Dr. rer. nat. Nikita Ivanisenko, Pro
privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Kulturwissenschaften, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW