Studie zur Wirksamkeit der „Boosterimpfung“ gegen Corona startet



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05.11.2021 12:18

Studie zur Wirksamkeit der „Boosterimpfung“ gegen Corona startet

Das Europäische Impfstoff-Forschungsnetzwerk VACCELERATE, das von der Universität zu Köln koordiniert wird, untersucht die Immunantwort einer dritten Impfung gegen COVID-19 in einer multinationalen Studie.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

EU-COVAT-1 AGED, die erste von drei VACCELERATE Studien, startet am 9. November an der Uniklinik Köln. Die Studie untersucht die Wirksamkeit der sogenannten „Boosterimpfung“ gegen das Corona-Virus und wird von Professor Dr. Oliver A. Cornely, dem Koordinator von VACCELERATE, geleitet. Es handelt sich um eine Phase-II-Studie, die mit bereits zugelassenen Impfstoffen bei 600 Teilnehmer:innen in sieben Ländern durchgeführt wird.
In Deutschland ist die Debatte darüber, wer eine dritte Impfung bekommen soll und wie dies organisiert wird, hochaktuell. EU-COVAT-1 AGED untersucht an einer Probandengruppe im Alter von 75+, wie sich die dritte Impfung auf die Immunantwort auswirkt. Damit soll zur Beantwortung der Frage beigetragen werden, wer zu welchem Zeitpunkt ein drittes Mal geimpft werden sollte. „Für die Entscheidung darüber, wer wann eine dritte Impfung bekommen sollte, brauchen wir eine bessere Datenlage“, sagt Professor Cornely. „Impfen wir alle Personengruppen nur auf Verdacht hin ein drittes Mal, verstärkt dies auch die Impfstoffknappheit in Ländern mit niedrigem Einkommen. Die weitere Verbreitung des Virus erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass dort neue Virusvarianten entstehen, was unweigerlich auch zu unserem Problem werden kann.“
An der Studie können Personen teilnehmen, die bereits zwei Impfdosen desselben Impfstoffs (BioNTech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca) erhalten haben. Die dritte Dosisgabe erfolgt dann mit BioNTech/Pfizer oder Moderna. Im Abstand von 14 Tagen, drei, sechs und zwölf Monaten wird anhand der Antikörper im Blut untersucht, wie sich der Schutz gegen das Corona-Virus verändert. Am 9. November startet die Studie mit ersten Teilnehmer:innen in Köln. In den kommenden Monaten wird sie auf weitere europäische Standorte ausgeweitet, um unter Berücksichtigung der Vielfalt der europäischen Bevölkerung möglichst viele Daten für aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Erste Ergebnisse werden Anfang des Jahres 2022 erwartet.
„VACCELERATE ermöglicht es uns, groß angelegte multinationale klinische Studien mit einer Vielzahl von Proband:innen auf dem ganzen Kontinent durchzuführen“, erklärt Cornely.
Neben der Durchführung und Koordinierung klinischer Studien betreibt VACCELERATE ein Proband:innen-Register, in das sich Personen (Erwachsene und Kinder) eintragen können, die potentiell daran interessiert sind, an einer klinischen Impfstoffstudie teilzunehmen. Das deutsche Register wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Durch VACCELERATE steht das Register mittlerweile auch in vielen weiteren europäischen Ländern zur Verfügung, immer übersetzt in die entsprechende Landessprache.
VACCELERATE ist eine akademische, paneuropäische Plattform, die Phase II & III Studien für die klinische COVID-19-Impfstoffentwicklung in Europa beschleunigt. Das Netzwerk vereint Expert:innen für das Design und die Durchführung klinischer Studien, aus der Immunologie, für die Standardisierung von Laboruntersuchungen und für öffentliche Gesundheitsfragen aus 23 europäischen Ländern und stellt diese Expertise allen an der Impfstoffentwicklung beteiligten Akteur:innen zur Verfügung. So sollen langfristig Kompetenzen gebündelt und Prozesse – auch für die Bekämpfung zukünftiger Pandemien – beschleunigt werden. EU-COVAT-1 AGED ist eine von drei VACCELERATE Phase-II COVID-19-Impfstoffstudien, die 2021 beginnen sollen.
VACCELERATE wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101037867 gefördert.
Inhaltlicher Kontakt:

Professor Dr. Oliver A. Cornely
Universitätsklinikum Köln und Medizinische Fakultät der Universität zu Köln
+49 221 478-85523
oliver.cornely@uk-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Dr. Janina Leckler
+49 221 478-67664
janina.leckler@uk-koeln.de

Weitere Informationen:
https://vaccelerate.eu/
www.impfstudien-corona.de
https://www.vaccelerate.eu/volunteer-registry/index.html


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW