Die Contagious Diseases Acts (Gesetze über ansteckende Krankheiten) sind britische Parlamentserlasse des 19. Jahrhunderts zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Anlass für die Verabschiedung dieser Erlasse war die hohe Anzahl von Geschlechtskrankheiten unter Angehörigen des britischen Militärs. Die Erlasse räumten Polizeibeamten weitgehende Rechte ein, Frauen und Mädchen, die scheinbar oder tatsächlich der Prostitution nachgingen, aufzugreifen, sie zu internieren und anzuordnen, dass sie sich einer gynäkologischen Untersuchung zu unterziehen hatten. Der erste Contagious Diseases Act wurde 1864 verabschiedet. Britische Frauen aller Schichten wehrten sich ab 1869 in einer Kampagne gegen diese Erlasse, die Prostituierte kriminalisierten, ihre Kunden aber unbehelligt ließen. Die am 1. Januar 1870 von 140 Frauen unterzeichnete Petition zur Abschaffung der Contagious Diseases Acts zählt zu den Gründungsdokumenten des modernen Feminismus. Leitfigur der Kampagne war Josephine Butler (Bild). – Zum Artikel …