Das Wohl und Weh auf einen Blick erfassen



Teilen: 

12.01.2024 07:51

Literature advertisement

Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Das Wohl und Weh auf einen Blick erfassen

Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) entwickelt Bewertungssystem zur Fischgesundheit

Jena. Den Fischen eine Lobby geben – das treibt Dr. Beate Hoppe und ihr Team täglich an. Sechs Jahre haben die Tierpfleger, Wissenschaftler und Tierärzte am Leibniz-Institut für Alternsforschung (FLI) in Jena akribisch Daten gesammelt, ausgewertet und ihre Erkenntnisse jetzt im Journal of the American Association for Laboratory Animal Science (JAALAS) publiziert. Was zum Beispiel in Maustierhaltungen längst Standard ist, hält damit weltweit auch Einzug in die Fischhaltung: Ein System zur Bewertung der Fischgesundheit und ein Programm zur routinemäßigen Überwachung der Gesundheit der Tiere.

Die Tiergesundheit steht in der Forschung generell maßgeblich im Fokus. Das FLI unterhält seit mehr als 15 Jahren Killifisch-Kolonien – mit dieser ausgesprochenen Expertise für Fische war es den Jenaern daher ein großes Bedürfnis, einen elementaren Beitrag dazu leisten, wie der Gesundheitszustand der Tiere auf individueller und auch auf Populationsebene verlässlich eingeschätzt werden kann. Sechs Jahre lang hat das Team der Fischhaltung täglich mehrere Tausend Fische in Augenschein genommen, deren Verhalten beobachtet und die Ergebnisse in einer Datenbank vermerkt. Je nach Alter der Fische können beispielsweise Nahrungsverweigerung, eingeschränkte Mobilität oder Hautveränderungen wichtige Hinweise auf Erkrankungen sein. Hinzu kamen die Erkenntnisse externer, vierteljährlicher Gesundheitsmonitorings. Auf Basis dieser enormen Datenmenge konnten die FLI-Experten das jetzt veröffentlichte Bewertungssystem entwickeln.

„Die Erkenntnisse sind außerordentlich hilfreich für die Wissenschaftler“, führt Dr. Hoppe aus. „Im Zweifelsfall kann nun ein Blick auf den Score eines einzelnen Fisches Aufschluss darüber geben, ob er für Forschungszwecke geeignet ist, oder nicht.“ Einen großen Mehrwert sieht die Biologin darüber hinaus auch für Fischhaltungen etwa in Zoos und Aquarien: „Die Verantwortung für die Tiergesundheit betrifft letztlich nicht nur die Forschung, sondern weitaus mehr Bereiche“, so Dr. Hoppe. Sie und ihr Team hoffen nun, dass die Jenaer Entwicklung angenommen und breitflächig genutzt wird.

Der Beitrag des Jenaer Teams erscheint Ende Januar in der Printausgabe des JAALAS. Die Bewertungsvorlagen können darüber hinaus direkt bei Dr. Beate Hoppe angefragt werden. Ab dem Sommer ist er dann weltweit über die Webseite des JAALAS abrufbar und damit frei verfügbar.

Hintergrundinformation
Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Rund 350 Mitarbeiter aus ca. 40 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter www.leibniz-fli.de.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an.

Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland.

Die Leibniz-Institute unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren.

Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.

Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei 2 Milliarden Euro. (www.leibniz-gemeinschaft.de).


Originalpublikation:

https://doi.org/10.30802/aalas-jaalas-23-000067


Bilder

Tägliche Routine: Tierpfleger Clemens Peters erfasst Daten zum Gesundheitszustand der Fische am FLI.

Tägliche Routine: Tierpfleger Clemens Peters erfasst Daten zum Gesundheitszustand der Fische am FLI.
FLI
FLI

Porträt Dr. Beate Hoppe

Porträt Dr. Beate Hoppe
FLI
FLI


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW