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14.05.2024 10:55
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Ein Herz so groß wie ein Stecknadelkopf: Uni Osnabrück untersucht Herzklappen von Fruchtfliegen
Gerade einmal zweieinhalb Millimeter messen die Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster), an denen die Arbeitsgruppe der Zoologie und Entwicklungsbiologie der Uni Osnabrück forscht. Für die Untersuchung der Herzklappe der Insekten, die nur unter dem Mikroskop erkennbar ist, ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jüngst erneut einer Postdoc-Stelle und Sachmitteln geförderten Projekt „Entwicklung und Funktion von Herzklappenzellen bei Drosophila melanogaster“ (DFG PA 517/13-2), gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Physiologie und Morphologie der Herzklappe auf den Grund.
Die Forschung ist dabei bereits in mehreren Aspekten erfolgreich gewesen. So konnten unter anderem Gene identifiziert werden, die für die Bildung der Herzklappe wichtig sind. Des Weiteren konnten Fehlbildungen in den Gefäßsystemen und die Auswirkung der Herzklappe auf die Funktion des Herzens und den gesamten Kreislauf untersucht und besser verstanden werden.
Die Erkenntnisse aus der Herzklappenforschung sind dabei auch für die Humanmedizin relevant, denn auch wenn sich das Herz eines Insekts äußerlich von dem eines Menschen unterscheidet, sind sich die grundlegenden zellulären und molekularen Mechanismen der Herzfunktion sehr ähnlich.
Die Arbeit mit den Insekten hat dabei in der Forschung einen entscheidenden Vorteil: „Bei den Fliegen kommen viele Gene, die es auch im Menschen gibt, sehr konserviert vor. Die Tiere besitzen eine kurze Generationszeit und können mit einer Vielzahl an molekularbiologischen und genetischen Methoden analysiert werden. So können beispielsweise Krankheitsbilder in der Fliege viel schneller untersucht werden und so das Verständnis für menschliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessert werden“, erklärt Dr. Christian Meyer, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe.
Dennoch ist die Herzklappenforschung an der Fruchtfliege noch eine kleine Neuheit: „Entschlüsselt wurde die Entwicklung und Funktionsweise der Herzklappen bei Insekten erst in den letzten Jahren. Unsere Arbeitsgruppe war von Anfang an dabei und hat einen großen Teil dazu beigetragen“, so Prof. Dr. Achim Paululat, der Leiter der Arbeitsgruppe und Professor für Zoologie und Entwicklungsbiologie an der Uni Osnabrück.
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Achim Paululat, Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Tel.: +49 541 969 2861
E-Mail: achim.paululat@uos.de
Bilder
Prof. Dr. Achim Paululat (l.) und Dr. Christian Meyer (r.) besprechen das Bildmaterial.
Stina Koch
Stina Koch
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch