Reproduktionsmedizin: Auch Dampfen bei Kinderwunsch nicht ratsam



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07.10.2021 11:36

Reproduktionsmedizin: Auch Dampfen bei Kinderwunsch nicht ratsam

Nikotin und sein Hauptabbauprodukt Cotinin sind auch in der unmittelbaren Umgebung der heranreifenden Eizelle nachzuweisen. Ein Team des Kinderwunschzentrums Dortmund hat die Schadstoffe erstmals auch bei ausschließlichem Konsum von E-Zigaretten in der Flüssigkeit gemessen, die die Eizell-Follikel umgibt.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Der Reproduktionsbiologe Dr. Tom Trapphoff hat in seiner Studie die Follikelflüssigkeit von 150 Kinderwunsch-Patientinnen auf diese Schadstoffe hin analysiert. Das Ergebnis präsentierte das Team beim 9. Kongress des Dachverbands Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR)*.

In der Studiengruppe mit 46 rauchenden Frauen war Nikotin in 24 % und Cotinin in 76 % der Proben nachzuweisen. Zudem wurden auch die Proben von drei Frauen untersucht, die ausschließlich dampften. Ihre Proben erwiesen sich als vergleichbar belastet, wie das Team ermittelte.

* Der 9. Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und –medizin (DVR) vereint zwölf Mitgliedsgesellschaften. Sie stellten vom 1. bis 2. Oktober alle neuen klinischen und wissenschaftlichen Aspekte der Fortpflanzung “unter einem Dach” virtuell zur Diskussion.

Dr. Renate Leinmüller
https://www.dvr-kongress.de/presse/


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. rer. nat. Tom Trapphoff, Kinderwunschzentrum Dortmund, Olpe 19, 44135 Dortmund


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Biologie, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW