Wie Schlaganfallbetroffene zu mehr Aktivität ermuntert werden



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04.01.2021 12:26

Wie Schlaganfallbetroffene zu mehr Aktivität ermuntert werden

Die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben die Ergebnisse einer Pilotstudie veröffentlicht.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) haben das ehrenamtsunterstützte Modell ‚Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer – ein Partnerschaftliches Modell für die wohnortnahe Versorgung‘ (GeSa) entwickelt. Im Rahmen des Modells werden Schlaganfall-Helfer*innen als Expert*innen für eine individuelle wohnortnahe Unterstützung von Schlaganfall-Patient*innen und ihren Angehörige geschult. Die Ergebnisse der Pilotstudie wurden jetzt veröffentlicht.

In einer Pilotstudie wurde das Modell in Nordrhein-Westfalen gestartet. Die GeSa-Pilotstudie, welche von 2013 bis 2015 über das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) sowie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde, leitete Prof. Dr. Kerstin Bilda. Die Professorin für Logopädie der hsg Bochum hat jetzt gemeinsam mit Stefan Stricker, Referent für Rehabilitation und Nachsorge der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, über die Ergebnisse der Pilotstudie in einem Artikel in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie vom 24. November 2020 berichtet. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ab 2015 begonnen, das Projekt bundesweit zu vervielfältigen. Bis zum Sommer 2020 sind mittlerweile an 16 Standorten in 37 Schulungen über 480 Schlaganfall-Helfer*innen ausgebildet worden.

„Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer haben sich inzwischen in vielen Regionen als wertvolle Ergänzung der bestehenden Schlaganfall-Versorgung erwiesen. Sie schließen eine Lücke, vor allem, weil sie sich Zeit nehmen können für eine intensive und ausführliche persönliche Unterstützung“, sagte Stefan Stricker.

In der Pilotstudie ging es darum, das ehrenamtsunterstützte Versorgungsmodell für die ambulante Versorgung von Patient*innen und Angehörigen nach Schlaganfall zu entwickeln und es wissenschaftlich im Hinblick auf die Wirksamkeit zu bewerten. 21 Schlaganfall-Helfer*innen wurden in einer Schulung dazu befähigt, individuelle fachliche und emotionale Unterstützung in der ambulanten Langzeitnachsorge zu übernehmen, um die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Betroffenen und deren Angehörigen nachhaltig zu verbessern.

„In der Pilotstudie konnten wir zeigen, dass der Einsatz der Schlaganfall-Helfer*innen bei den Schlaganfallbetroffenen zu mehr Aktivitäten, zu mehr Selbstvertrauen und somit insgesamt zu einer Steigerung der Lebensqualität führte. Diese positiven Effekte konnten wir ebenfalls bei den Angehörigen nachweisen“, erklärte Kerstin Bilda. Nach den Worten der Wissenschaftlerin ist das GeSa-Projekt ein gelungenes Beispiel dafür, wie Forschung die Gesundheitsversorgung nachhaltig qualitativ verbessern kann.

In dem Beitrag in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie mit dem Titel ‚Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer. Ehrenamtliches Versorgungsmodell in der ambulanten Schlaganfallnachsorge‘ wird zudem erläutert, mit welchem standardisierten Prozess das regionale Helfer*innen-Projekt eingeführt wird und welche Erfahrungen mit dem bisherigen Projektverlauf vorliegen.

Hier geht es zum Artikel in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie:
https://link.springer.com/article/10.1007/s00391-020-01816-0


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Kerstin Bilda
Hochschule für Gesundheit Bochum
Studienbereich Logopädie
Mail: kerstin.bilda@hs-gesundheit.de


Originalpublikation:

Bilda, K., Stricker, S. Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer. Z Gerontol Geriat (2020) – open access. https://link.springer.com/article/10.1007/s00391-020-01816-0


Weitere Informationen:

http://www.schlaganfall-helfer.de – weitere Informationen bietet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Kooperationen
Deutsch


Quelle: IDW