L’Orange ist ein knapp drei Minuten langes französischsprachiges Chanson von Gilbert Bécaud (Bild), das von La voix de son maître 1964 in Frankreich sowohl auf Single als auch auf EP und ein Jahr später in der Bundesrepublik Deutschland von Electrola als B-Seite der Single Nathalie veröffentlicht wurde. Der Text stammt von Pierre Delanoë, die Musik schrieb Bécaud selbst. Begleitet wird er vom Orchester Raymond Bernard; eine besondere Rolle spielt der Wechselgesang zwischen dem Solisten und einem namenlosen Chor. Hinter dem „schlichten, harmlos klingenden Titel“ verbirgt sich „eine starke, zeitlose Botschaft“: Das Lied wendet sich mit künstlerischen Mitteln gegen Vorurteile, Xenophobie und Lynchjustiz, und appelliert an die Akzeptanz des Andersartigen, Vielfältigen. Jérôme Pintoux nennt das Chanson „ein Psychodrama über Sündenböcke, Hass auf Einzelgänger und Hexenjagd (kollektive Hysterie)“. Mittlerweile gilt das Lied als eines der prägnantesten Stücke aus Bécauds Karriere und ist auch auf den meisten neueren Zusammenstellungen seiner größten Erfolge enthalten. – Zum Artikel …